Sedierung – zahnmedizinische Behandlung im Dämmerschlaf
Viele Patienten möchten eine zahnmedizinische Behandlung nicht bewusst erleben. Durch eine Sedierung ist das möglich. Wir klären über die Methode und die dafür verwendeten Medikamente auf.
Was ist eine Sedierung?
Eine Sedierung ist sanfter als die Narkose und bewirkt dennoch die Ausschaltung der bewussten Wahrnehmung. Dafür wird dem Patienten ein Beruhigungsmittel verabreicht, was die Dämpfung der Funktionen des zentralen Nervensystems zur Folge hat. Dabei bleibt der Patient entweder ansprechbar oder fällt in einen Schlaf. Somit hat er an den Eingriff oder die Behandlung kaum oder keine Erinnerungen mehr. Die Sedierung wird auch vor einer Vollnarkose durchgeführt, um den Patienten in einen ruhigen und angstfreien Zustand zu versetzen.
Der Mediziner spricht von einer Analgosedierung, wenn zusätzlich zur Sedierung ein Schmerzmittel verabreicht wird. Diese Art der Sedierung ist auch als Dämmerschlaf bekannt. Dieser schläfrige Zustand des Patienten verhindert Angstreaktionen und vermindert die Belastung von Herz und Kreislauf.
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Was sind Sedativa?
Sedativa sind Beruhigungsmittel, welche zur Sedierung eingesetzt werden. Verabreicht werden die Medikamente intravenös, in Form einer Tablette oder durch Lachgassedierung. Aufgrund ihrer beruhigenden, angstlösenden und entspannenden Wirkung kommen Sedativa auch in der Psychotherapie zum Einsatz. Die Medikamente sind dabei in ihrer Wirkung verschieden. Wir geben einen Überblick:
Midazolam
Das Medikament Midazolam ist das am häufigsten eingesetzte in der dentalen Sedierung. Etwa 30 Minuten nach der oralen Gabe setzt die
- dämpfende
- einschläfernde
- angstlösende
- entspannende
- und entkrampfende
Wirkung der Sedativa ein. Der Patient schläft ein und bekommt von der Behandlung nichts mit. Im Anschluss fühlen sich Patienten in der Regel entspannt und kaum beeinträchtigt. Diese Art der Sedierung wird bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt.
Propofol
Propofol ist ein sehr gut verträgliches Medikament. Der Patient schläft recht schnell ein, bleibt aber bei Bewusstsein und kann auch relativ schnell beim Absetzten des Medikamentes wieder geweckt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, das Medikament so einzustellen, dass der Patient ansprechbar bleibt.
Propofol wirkt:
- beruhigend
- angstlösend
- schmerzhemmend
Für wen ist die Sedierung geeignet?
Eine Sedierung ist besonders für folgende Personen geeignet:
- Angstpatienten, die eine zahnärztliche Behandlung nicht antreten würden, ist eine Sedierung anzuraten.
- Patienten mit Würgereiz: durch die mildernde Wirkung von körperlichen Reflexen schafft die Sedierung eine angenehme Behandlung für Patienten, die bei einer zahnärztlichen Behandlung mit starkem Würgereiz kämpfen.
- Auch Kinder profitieren von einer Sedierung. Gerade aufgrund mangelnder Kooperationsfähigkeit oder potenziell starken Schmerzen ist die Sedierung sinnvoll, um das Kind vor einem schlechten Erlebnis in einer Zahnarztpraxis zu bewahren.
- Die Sedierung ist zudem geeignet für Patienten mit medizinischen Kontraindikationen zur Behandlung unter einer Lokalanästhesie.
Kontraindikation – diese Faktoren schließen die Sedierung aus
Der Einsatz von Sedativa setzt eine genaue Abklärung der gesundheitlichen Verfassung des Patienten voraus. Folgende Faktoren stellen Kontraindikationen für eine Sedierung dar:
- schwere Atemwegserkrankungen
- Medikamentenabhängigkeit
- Schlafapnoe-Syndrom
- Myasthenia gravis (autoimmun vermittelte Muskelschwäche)
- schwere Leberfunktionsstörung
Neben bestehenden Erkrankungen können weitere Faktoren eine Sedierung ausschließen:
- Drogenkonsum oder Psychopharmaka: Patienten, welche Drogen oder Psychopharmaka zu sich nehmen, sollten dies offen kommunizieren. Andernfalls können starke ungünstige Wechselwirkungen mit den Sedativa die Folge sein. Bedenken Sie bitte stets, dass Ihr behandelnder Arzt der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt.
- Allergische Reaktionen: Sollten Sie bereits in der Vergangenheit eine allergische Reaktion auf ein Medikament oder bestimmte Bestandteile des eingesetzten Sedativums gehabt haben.
Vorteile der Sedierung
Die Sedierung stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, Angstpatienten zu einem dringend notwendigen zahnmedizinischen Eingriff zu bewegen. Ein weiterer Effekt ist, dass Patienten nach dem positiven Erlebnis einer angstfreien Behandlung auch zu normalen Zahnbehandlungen übergehen.
Sedativa werden in der Regel wieder schnell vom Körper verstoffwechselt – also abgebaut. Der Zahnarzt hat so die Möglichkeit, den Zustand so lange wie nötig aufrechtzuerhalten, indem er das Mittel absetzt oder in geringer Dosierung weiter verabreicht. Das Ziel ist, dass der Patient so früh wie möglich wieder in der Lage ist, seine körpereigenen Funktionen wahrzunehmen.
Die Kosten für eine Sedierung liegen unter denen einer Vollnarkose.
Diese Nebenwirkungen sind bei Sedierungen bekannt
In der Regel wird eine Sedierung gut vertragen und Patienten fühlen sich im Anschluss an die Behandlung meist entspannt und angstfrei. In seltenen Fällen treten folgende Nebenwirkungen auf:
- Müdigkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
- Allergien
Bitte beachten Sie, dass der Arzt die Anamnese durchführt und nach Ihrem individuellen gesundheitlichen Zustand entscheidet.
Kosten für eine Sedierung
Ist eine alternative Schmerzausschaltung während einer zahnärztlichen Behandlung nicht möglich, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für eine Sedierung. Da bei einer Sedierung kein Anästhesist anwesend sein muss, liegen die Kosten für eine Sedierung unter der einer Vollnarkose, sind aber in Abhängigkeit von Region und Praxis unterschiedlich.
Viele unserer Zahnarztpraxen verwenden die Sedierung im Rahmen der zahnmedizinischen Behandlung. Vereinbaren Sie gern einen Termin, beispielsweise in unserer Zahnarztpraxis in Schriesheim.