Lachgas sorgt für Ruhe und Entspannung beim Zahnarzt

Um für eine entspannte Zahnarztbehandlung zu sorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir stellen Ihnen Lachgas als eine sanfte Methode der Sedierung vor.


Was ist Lachgas?

Lachgas ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Distickstoffmonoxid (N2O). Bei diesem Stickoxid handelt es sich um ein farbloses Gas mit einem leicht süßlichen Geruch und Geschmack. Distickstoffmonoxid wird sowohl als Treibgas in der Industrie als auch als Narkosemittel in der Medizin eingesetzt.

Der Name Lachgas kommt vom englischen „laughing gas„. Wie diese Bezeichnung genau entstanden ist, darüber gibt es verschiedene Vermutungen. Die wohl gängigste Theorie ist, dass der Patient beim Inhalieren des Gases in eine Euphorie verfällt und zu lachen beginnt.


Sie suchen einen passenden Spezialisten zum Thema Lachgas?

Finden Sie jetzt den richtigen Zahnarzt in Ihrer Nähe


Ablauf einer Lachgassedierung beim Zahnarzt

Eine Narkose mit Lachgas gehört heute zu den gängigen Sedierungsmethoden in der Zahnmedizin. Sie läuft in fünf Schritten ab:

  1. Ihr Zahnarzt setzt Ihnen die Nasenmaske auf.
  2. Sie atmen für mehrere Minuten reinen Sauerstoff über die Nasenmaske ein.
  3. Dem Sauerstoff wird nach und nach Lachgas beigemischt, bis die erwünschte Wirkung erreicht ist.
  4. Die eigentliche Zahnbehandlung beginnt.
  5. Sie atmen erneut für mehrere Minuten reinen Sauerstoff über die Nasenmaske ein, um das Lachgas aus dem Körper auszuleiten.

Es ist übrigens kein Problem, Lachgas über mehrere Stunden am Stück einzusetzen. Deshalb ist diese Sedierungsmethode auch für länger andauernde Behandlungen sehr gut geeignet.


So wirkt das Narkosemittel in Ihrem Körper

Das Gas wird bei zahnärztlichen Behandlungen als sehr sanfte Narkose eingesetzt. Es kommt nie pur, sondern immer gemischt mit Sauerstoff zum Einsatz. Der Sauerstoffanteil beträgt dabei mindestens 30 Prozent, die Konzentration von Lachgas entsprechend maximal 70 Prozent.

Dieses N2O-Sauerstoff-Gemisch atmen Sie als Patient kurz vor der Behandlung ein. Schon wenige Sekunden nach dem Einatmen wirkt das Lachgas im Körper. Zunächst setzt eine kurze Phase der Euphorie ein. Anschließend entspannt das Gas und dämpft die Wahrnehmung von Schmerz und Ängsten. So wird beispielsweise durch die Sedierung eine Betäubungsspritze als weniger unangenehm empfunden. Genau diese dämpfende Wirkung ist das Ziel der Narkose.

Im Unterschied zu einer Vollnarkose sind Sie dabei während der gesamten Zahnbehandlung ansprechbar und bei vollem Bewusstsein. Die Wirkung des Lachgases verpufft außerdem schon nach kurzer Zeit. Das hat den Vorteil, dass Sie im Anschluss an die Behandlung schnell wieder voll da und verkehrstauglich sind.


Bei welchen Behandlungen setzt der Zahnarzt Lachgas ein?

Ihr Arzt kann Lachgas bei nahezu allen zahnmedizinischen Eingriffen einsetzen. Besonders eignet es sich für Patienten, die ihre Angst vor der Behandlung lindern möchten. Eine weitere Indikation für den Einsatz von Lachgas ist ein starker Würgereiz. Dieser kann durch die Sedierung gemildert oder ganz unterdrückt werden.

Gegen stärkere Schmerzen ist Lachchgas dagegen allein nicht ausreichend. Das Gas kann lediglich die Intensität des Schmerzes mildern. Bei größeren Eingriffen wird es deshalb zusätzlich zu einer klassischen Betäubung eingesetzt.


Lacht der Patient während der Sedierung mit dem Gas?

Jeder Mensch ist anders und so empfindet auch jeder Patient die Wirkung von Lachgas unterschiedlich. Die meisten Patienten berichten jedoch von einer Art Schwebezustand, der eine gefühlte Distanz zu dem herstellt, was gerade auf dem Behandlungsstuhl passiert.

Hinterher können sich die Patienten an die gesamte Behandlung erinnern, aber das Gefühl der Angst oder andere negative Gefühle sind deutlich reduziert.

Lachen müssen die meisten Menschen nach der Inhalation von N2O übrigens nicht. Aber ganz ausgeschlossen ist das vor allem kurz nach dem Einatmen auch nicht. Anschließend fühlen sich die meisten jedoch ganz entspannt.


Nebenwirkungen

Neben den erwünschten Wirkungen kann Lachgas aber auch Nebenwirkungen haben. Diese kommen zum Glück selten vor. Aber ganz ausgeschlossen sind sie nicht.

Am häufigsten treten Schwindel, Übelkeit, Unruhe und Kopfschmerzen auf. Daher muss der Patient auf die Fahruntauglichkeit hingewiesen werden. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen der Lachgasapplikation, sollten die Patienten nüchtern zum Eingriff erscheinen und vier bis sechs Stunden vorher keine feste Nahrung zu sich genommen haben. Aber auch vermehrtes Schwitzen sowie leichte Verstimmungen kommen als Nebenwirkungen von Lachgas vor. Treten die unerwünschten Wirkungen direkt nach der Behandlung auf, kann Ihr Arzt diesen mit reinem Sauerstoff entgegenwirken.

Sehr selten kommt es zudem vor, dass das Lachgas nicht wirkt. In diesem Fall muss der Zahnarzt entsprechend auf andere Methoden zurückgreifen.


Wann Lachgas nicht eingesetzt werden darf

Es gibt eine Reihe von Indikationen, bei denen der Einsatz von Lachgas genau abgewogen werden muss oder sogar ausgeschlossen ist. Dazu gehören:

  • Schwere Lungenerkrankungen, beispielsweise COPD
  • Chemotherapie aktuell oder in der jüngeren Vergangenheit
  • akute oder gerade ausgeheilte Mittelohrentzündung
  • kürzlich durchgeführte Augenoperation
  • Schwangerschaft oder Kinderwunsch
  • Rauchen
  • Drogenkonsum
  • Psychosen
  • Störung des Vitamin B12-Stoffwechsels
  • Adipositas
  • behinderte Nasenatmung

Eine Schwangerschaft schließt eine Lachgas-Behandlung nicht komplett aus. Jedoch müssen Nutzen und Risiken erörtert werden. Ansonsten kann grundsätzlich jeder Mensch das Gas erhalten. Auch für Kinder ab vier Jahren ist es geeignet.

Sie haben individuelle Fragen zur Sedierung mit Lachgas? Unsere bestens ausgebildeten und erfahrenen Zahnärzte beraten Sie gerne zu allen Themen rund um die Narkose bei Zahnbehandlungen.