Zahnen: Wenn die ersten Zähne bei Babys durchbrechen

Wenn Eltern die ersten Zähne bei ihrem Baby entdecken, ist das ein Grund zur Freude. Doch häufig geht das Zahnen mit Schmerzen einher. Hier erfahren Sie, welche typischen Symptome dabei auftreten und was Linderung verschafft.


Wann erscheinen die ersten Zähne des Babys?

In der Regel bekommen Babys ihre ersten sichtbaren Milchzähne, wenn sie zwischen sechs und zwölf Monate alt sind. Allerdings ist der Prozess des Zahnens sehr individuell – Eltern sollten sich also keine Sorgen machen, wenn es bei ihrem Baby schneller geht oder etwas länger dauert. So gibt es auch Kinder, die bereits mit ein oder zwei Vorderzähnen zur Welt kommen. Die Zähne des Neugeborenen werden im Kiefer bereits während der Schwangerschaft angelegt, brechen aber erst nach und nach durch das Zahnfleisch. Pro Monat kommt in etwa ein neuer Zahn im Mund des Babys dazu. Manchmal kommen aber auch mehrere Zähne des Babys parallel durch. Der Durchbruch aller Milchzähne ist spätestens mit drei Jahren abgeschlossen, wenn das Milchgebiss des Kindes mit 20 Zähnen komplett ist.


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In welcher Reihenfolge findet der Zahndurchbruch statt?

Beginnt das Zahnen, brechen häufig als Erstes die unteren Schneidezähne beim Kind durch. Als Nächstes folgen die mittleren Schneidezähne im Oberkiefer. Im Alter zwischen 10 bis 14 Monaten erscheinen die seitlichen Schneidezähne im Mund des Säuglings. Um den ersten Geburtstag herum sind beim Kind oft schon alle acht Schneidezähne sichtbar. Wenn das Kind zwischen 14 und 18 Monate alt ist, tauchen meistens die ersten Milchmahlzähne weiter hinten im Gebiss auf. Später erscheinen schließlich die Eckzähne zwischen den seitlichen Schneidezähnen und den Milchmahlzähnen. Wenn die Eckzähne durchbrechen, üben sie häufig einen starken Druck auf die Augen des Babys aus. Daher sind sie auch unter der Bezeichnung Augenzähne bekannt. Als Letztes folgen die hinteren Backenzähne im Mund des Babys. 


Was sind Symptome beim Zahnen eines Babys?

Die ersten Anzeichen treten häufig schon auf, wenn die Zähnchen noch gar nicht sichtbar sind. Die Zähne des Säuglings sind im Kiefer bereits angelegt, aber noch vom Zahnfleisch umschlossen. Nach und nach brechen sie durch, das kann beim zahnenden Baby Schmerzen verursachen. Das Kind ist dann unruhiger und quengeliger als zuvor. Schlaflose Nächte können die Folge sein, da das Baby nachts keine Ablenkung hat und den Schmerz bewusster wahrnimmt. Äußerlich erkennbare Anzeichen sind erhöhter Speichelfluss, gerötete Wangen und geschwollenes Zahnfleisch. Zudem nimmt das Baby alle möglichen Dinge in den Mund, um darauf zu beißen. Symptome wie Ohrenschmerzen, eine leicht erhöhte Temperatur oder ein wunder Po sind beim Zahnen keine Seltenheit. Allerdings sollten Eltern bei einem Arzt abklären lassen, ob dies wirklich im Zusammenhang mit dem Durchbrechen der ersten Zähne steht oder ob eine Erkrankung vorliegt. 


Was hilft gegen die Schmerzen beim Zahnen?

Das Durchbrechen der ersten Zähne eines Babys kann unangenehm sein. Eltern können aber einige Dinge tun, um den Schmerz beim Zahnen zu lindern. So sind beispielsweise spezielle Beißringe für Babys, die im Kühlschrank gekühlt werden können, wohltuend. Die Kälte kann schmerzende Stellen betäuben und bei Schwellungen des Zahnfleischs helfen. Die Beißringe sollten jedoch nicht zu kalt sein, da der Mund eines Kindes sehr empfindlich ist.

Manchen Babys hilft es, wenn Eltern das Zahnfleisch mit sauberen Fingern massieren. Dafür gibt es spezielle Fingerlinge mit Noppen, die später auch zur Pflege der ersten Milchzähne Verwendung finden können. Kamillen- oder Salbeitee, der mit einem Wattestäbchen auf schmerzende Stellen aufgetragen wird, wirkt entzündungshemmend. Zudem ist es wichtig, dem Baby Nähe und Geborgenheit zu geben, um es zu trösten. Wenn gar nichts anderes hilft und der Nachwuchs starke Schmerzen hat, kann ein Kinderarzt ein Zahngel verschreiben, das auf die Kauleisten massiert wird. 


Ab wann sollte das Zähneputzen erfolgen?

Sobald der erste Zahn da ist, sollte dieser auch geputzt werden. Die richtige Zahnpflege trägt zur späteren Zahngesundheit des Kindes bei. Denn vor allem die ersten Zähne des Babys sind anfällig für Karies, da der Zahnschmelz empfindlicher ist. Mit den zuvor genannten Fingerlingen können Eltern morgens und abends die Zähnchen leicht sauber wischen. Schon kleine Zahnspitzen können mit einem angefeuchteten Wattestäbchen rundherum gesäubert werden. Zudem sollten sie bei ihrem Kind von Anfang an auf eine gesunde, zuckerarme Ernährung achten. Wenn alle Milchzähne durchgebrochen sind, eignet sich eine Kinderzahnbürste mit kleinem Kopf und weichen Borsten sowie eine milde Kinderzahnpasta zum täglichen Zähneputzen.

Das Zahnen kann für Babys schmerzhaft sein, aber es ist eine wichtige Phase in der Entwicklung eines Kindes. Eltern sollten nicht verzweifeln, denn auch diese Phase ist relativ schnell überwunden. Mit einem kühlen Beißring und viel Nähe können sie ihr Baby beim Durchbrechen der Zähne unterstützen.