Karies: Welche Ursachen gibt es für die Zahnerkrankung?

Zeichnen sich auf dem Röntgenbild dunkle Flecken im Inneren des Zahns ab, liegt häufig Karies beim Patienten vor. Hier erfahren Sie, wie Karies entsteht und wie die zahnärztliche Behandlung erfolgt.


Was ist Karies?

Karies ist eine der häufigsten Zahnerkrankungen, sie ist auch unter der Bezeichnung „Zahnfäule“ bekannt. Die Erkrankung entsteht vor allem durch süße Lebensmittel und eine unzureichende Zahnpflege. Bei dem Prozess bauen die im Zahnbelag enthaltenen Bakterien die Zahnsubstanz langsam ab. Wenn Sie Karies nicht behandeln lassen, setzt sie sich weiter fort. So können nicht nur Löcher im Zahn entstehen, sondern es kann sogar zu Zahnverlust führen.


Sie suchen einen passenden Spezialisten zum Thema Zahnerhalt?

Finden Sie jetzt den richtigen Zahnarzt in Ihrer Nähe


Wie häufig tritt Karies auf?

Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) sind in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen nur 2,5 Prozent kariesfrei. In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen sind es sogar nur 0,1 Prozent. Die Zahnerkrankung kann aber auch als frühkindliche Karies auftreten, denn bei Milchzähnen ist der Zahnschmelz empfindlicher. Laut des Zahnreports der Barmer haben 54 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland bereits eine Kariesbehandlung hinter sich. Fast jeder ist in seinem Leben einmal von Karies betroffen, doch die Erkrankung lässt sich behandeln.


Wie entsteht Karies?

Ursache der Zahnkaries sind Speisereste, die sich auf und zwischen den Zähnen ansammeln. Bakterien, die natürlich in der Mundhöhle vorkommen, ernähren sich von dem darin enthaltenen Zucker. Dabei produzieren sie Säure, die dem Zahnschmelz Mineralstoffe entzieht. Die entstehenden entkalkten Stellen sind zumeist dadurch zu erkennen, dass sich die Zahnoberfläche kreidig-weiß oder bräunlich verfärbt. Dem Prozess der Entmineralisierung wirkt gewöhnlich der Speichel entgegen: In ihm sind Mineralien enthalten, die den Zahnschmelz wiederaufbauen. Diese Remineralisierung nimmt allerdings einige Zeit in Anspruch. Produzieren die Bakterien schneller Säure, als der Zahn Mineralien aufnehmen kann, entstehen Löcher. Durch diese dringt der Bakterienbefall tiefer in den Zahn ein und beginnt, ihn von innen zu zersetzen. Die zerfallende Zahnsubstanz erzeugt dabei die typische dunkle Verfärbung der Löcher sowie unangenehmen Mundgeruch.


Welche Faktoren begünstigen die Zahnerkrankung?

Folgende Risikofaktoren gibt es für die Entstehung von Karies:

  • eine zuckerreiche Ernährung und zuckerhaltige Getränke
  • eine unzureichende Mundhygiene und sichtbarer Zahnbelag, auch Plaque genannt
  • bestimmte Zahnmerkmale wie Zahnengstand oder freiliegende Zahnhälse
  • das Tragen von Zahnspangen
  • eine ungenügende Speichelqualität wie ein zu hoher pH-Wert
  • Rauchen und Drogenkonsum

Wie lässt sich Karies erkennen?

Zunächst macht sich Karies durch weiße oder bräunliche Flecken auf den Zähnen bemerkbar. Mit fortgeschrittener Karies entstehen Löcher in den Zähnen, die oftmals Schmerzen hervorrufen. Sobald auch Zahnnerven und Zahnwurzeln angegriffen sind, klagen Patienten über besonders schmerzempfindliche Zähne, die auf kalte oder süße Speisen reagieren. Ihr Zahnarzt kann Karies diagnostizieren, indem er Ihre Zähne genau untersucht. Mit einem zusätzlichen Röntgenbild lässt sich feststellen, wo genau sich die Karies befindet und wie weit sie bereits fortgeschritten ist. Karies kann im Bereich der Zahnkrone und Zahnwurzel vorkommen. Besonders sind Stellen betroffen, die nur schwer zu reinigen sind, wie beispielsweise Zahnzwischenräume. Wenn die Oberfläche der Zahnwurzel frei liegt, kann auch Wurzelkaries entstehen.


Wie erfolgt die Behandlung?

Die Karies-Behandlung hängt davon ab, wie weit die Karies bereits fortgeschritten ist. Im Frühstadium lässt sich Zahnkaries vollständig aufhalten. Zunächst entfernt der Zahnarzt den Zahnbelag, also Plaque. Neben stark fluoridhaltiger Zahnpasta verschafft auch ein aufgetragener Fluoridlack Zeit für die Remineralisierung des betroffenen Zahns. Fluorid reminerlaisiert nicht nur den Zahnschmelz, sondern hat auch eine anitbakterielle Wirkung. Der Zahnarzt kann porösen Zahnschmelz zudem mit einer feinen Kunststoffschicht versiegeln. Ist das Dentin des Zahnes bereits befallen, muss der Arzt jedoch die kranke Zahnsubstanz entfernen und das Loch säubern. Im Fall einer Entzündung am Zahnmark kann zudem eine Wurzelbehandlung notwendig sein. Zuletzt verschließt der Zahnarzt den Zahn mit einer Füllung.


Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?

Für Zahnfüllungen im Rahmen einer Kariesbehandlung kommen verschiedene Materialien infrage. Diese unterscheiden sich in Anbringung, Haltbarkeit und Farbe – und in der Kostenverteilung. Müssen Frontzähne gefüllt werden, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine zahnfarbene Kompositfüllung. Für die Zähne im Seitenzahnbereich deckt die Krankenkasse ausschließlich die Kosten einer silberfarbenen Amalgamfüllung. Patienten, die auch hier Wert auf natürliche Optik legen, müssen die Mehrkosten selbst tragen. Für Kinder bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres, bei Schwangeren, bei Stillenden oder wenn eine Amalgamfüllung absolut kontraindiziert ist, übernimmt die Krankenkasse ebenso vollständig die Kosten für eine Kompositfüllung.


Wie lässt sich Karies vorbeugen?

Das Kariesrisiko und auch die Geschwindigkeit, mit der sich die Krankheit ausbreitet, steigt mit der bakteriellen Aktivität in der Mundhöhle. Je mehr Zucker sie im Zahnbelag vorfinden, desto mehr Säure produzieren sie. Wirkungsvolle Kariesprophylaxe setzt daher voraus, dass weicher Zahnbelag so schnell und gründlich wie möglich entfernt wird. Daher sollten Sie Ihre beim regelmäßigen Zähne putzen eine fluoridhaltigen Zahnpasta verwenden und die Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen. Zudem empfiehlt sich die Verwendung einer antibakteriellen Mundspülung und die regelmäßige Entfernung von Zahnstein. Zusätzlichen Schutz bieten regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und eine Professionelle Zahnreinigung. Um schädlichen Bakterien so wenig Nahrung wie möglich zu bieten, sollten Sie außerdem auf eine zuckerarme zahngesunde Ernährung achten. Ebenso kann das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi den Speichelfluss erhöhen, sowie die Plaquebildung senken.

Bei den ersten Anzeichen von beginnender Karies sollten Sie unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen. Denn in einem frühen Stadium lässt sich Karies problemlos behandeln.