Fissurenversiegelung: Vorbeugung gegen Karies

Einkerbungen und Grübchen auf den Kauflächen der Backenzähne sind besonders anfällig für Karies. Eine Fissurenversiegelung kann die Zähne jedoch davor schützen. Unsere Zahnärzte erklären Ihnen, wie die Behandlung abläuft und wann sie empfehlenswert ist.


Was sind Fissuren?

Unter Fissuren verstehen Zahnmediziner kleine Furchen, Spalten oder Vertiefungen in den Kauflächen der Backenzähne. Rundliche Vertiefungen bezeichnen Zahnärzte als Grübchen. Die Rillen bieten Karies-Bakterien beste Bedingungen, da sie sich mit der Zahnbürste nur schwer putzen lassen und sich Essensreste ablagern können. Wenn sich die Bakterien im Inneren des Zahnes vermehren, kann Karies die Folge sein. Eine Fissurenversiegelung soll dazu beitragen, das Eindringen der schädlichen Bakterien zu vermeiden.


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Was ist eine Fissurenversiegelung?

Eine Fissurenversiegelung ist eine Behandlung zur Kariesprophylaxe. Um die Ausbreitung der Bakterien und die Entstehung von Fissurenkaries zu vermeiden, kann ein Zahnarzt die Fissuren mit einem bakteriendichten Material aus Kunststoff versiegeln. Dabei glättet er die Zahnoberflächen, die sich nun bei der täglichen Mundhygiene besser reinigen lassen. In der Regel hält die Versiegelung etwa 7 bis 10 Jahre. Eine Fissurenversiegelung ist häufig an den hinteren bleibenden Backenzähnen und an den Seitenzähnen notwendig, da dort häufiger natürliche Fissuren auftreten. Weniger oft kommt die Versiegelung von Frontzähnen vor, denn sie sind von Fissuren weniger betroffen. Bei dieser Behandlung lässt sich zwischen einer präventiven und einer erweiterten Versiegelung unterscheiden:

  • präventive Fissurenversiegelung: Diese Behandlung findet bei kariesfreien Fissuren zur Vorbeugung statt. Der Zahnarzt entfernt zunächst Verfärbungen, reinigt die Fissuren und versiegelt schließlich den Zahnschmelz.
  • erweiterte Fissurenversiegelung: Eine erweiterte Versiegelung ist sinnvoll, wenn bereits eine beginnende Karies an den Zähnen zu erkennen ist. Der Zahnarzt entfernt zunächst die Karies und versiegelt den Defekt anschließend mit Komposit.

Wie läuft die Fissurenversiegelung ab?

Zunächst überprüft der Zahnarzt bei einer Untersuchung, ob beim Patienten bereits Karies vorliegt. Je nach Befund findet entweder eine präventive oder eine erweiterte Fissurenversiegelung statt. Vor der Versiegelung reinigt der Zahnarzt die Zahnoberfläche, denn diese muss frei von Zahnbelag sein. Somit kann sich später keine Karies unter der Versiegelung bilden. Anschließend ist es notwendig, dass der zu versiegelnde Zahn mithilfe von Watterollen trockengelegt wird. Damit das Versiegelungsmaterial gut haften kann, raut der Zahnarzt die Oberfläche mit einem schwachen Säure-Gel an. Dann erfolgt das Auftragen des Materials zur Versiegelung.

Dabei handelt es sich meistens um einen Kunststoff, der durch Belichtung mit einem speziellen Licht aushärtet. Einige Kunststoffe enthalten Fluoride, die den Zahn zusätzlich vor Karies schützen. Zum Schluss lassen sich Materialreste und kleine Unebenheiten mit einer Politur entfernen. Der Zahnarzt kontrolliert den Biss und trägt Fluorid auf die versiegelten Zähne auf. Die Behandlung ist schmerzfrei und dauert etwa 15 bis 30 Minuten. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, da Versiegelungen trotz sorgfältiger Behandlung verloren gehen können.


Wann ist eine Fissurenversiegelung sinnvoll?

Die Fissurenversiegelung ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen empfehlenswert, da die Zähne im frühen Alter anfälliger für Karies sind. Dabei sind vor allem die Backenzähne der kleinen Patienten gefährdet. Bei Kindern ist der beste Zeitpunkt für die Versiegelung kurz nach dem vollständigen Durchbruch der bleibenden Zähne. Ob eine Versiegelung sinnvoll ist, hängt aber auch vom individuellen Kariesrisiko ab. Dabei spielen Faktoren wie eine vorherige Karieserfahrung, die Beschaffenheit der Zahnoberflächen und die individuelle Mundhygiene eine Rolle. Wenn Fissuren oder Grübchen vorliegen, ist es unabhängig vom Alter des Patienten sinnvoll, eine Versiegelung durchzuführen. Das kann auch bei Milchzähnen der Fall sein. Wenn zusätzlich ein erhöhtes Kariesrisiko vorliegt, kann eine Fissurenversiegelung eine gute Grundlage schaffen, um nicht nur die Milchzähne, sondern auch die nachfolgenden bleibenden Zähne vor Karies zu schützen.

Bevor der Zahnarzt eine Fissurenversiegelung durchführt, muss er die Beschaffenheit der Zahnoberfläche abschätzen. So kann es bei fortgeschrittener Karies sinnvoll sein, statt einer Versiegelung eine Zahnfüllung vorzunehmen.


Wer trägt die Kosten für die Behandlung?

Bei Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung im Rahmen der Prophylaxe die Kosten für die Versiegelung der ersten und zweiten Backenzähne. Für andere Zähne mit Fissuren oder Grübchen ist die Behandlung nicht erstattungsfähig. Genauso müssen Erwachsene die Fissurenversiegelung selbst bezahlen – unabhängig davon, welcher Zahn betroffen ist.


Welche Vorteile und Nachteile hat eine Versiegelung?

Was sind die Vorteile?

  • Die Fissurenversiegelung trägt dazu bei, Zähne vor Karies zu schützen und gesund zu erhalten. In der Zukunft lassen sich somit häufige zahnärztliche Behandlungen vermeiden.
  • Durch die Versiegelung ist die Zahnoberfläche glatter, sodass sich Zahnbelag leichter entfernen lässt.
  • Kinder und Jugendliche profitieren von einer Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen.

Was sind die Nachteile?

  • Manchmal kann es passieren, dass sich die Fissurenversiegelung frühzeitig wieder ablöst. Dann ist eine Erneuerung notwendig.
  • Wenn unter dem Versiegelungsmaterial Bakterien bleiben, kann unbemerkt Karies entstehen.
  • Vor allem bei jüngeren Patienten kann die Durchführung der Behandlung schwieriger sein, da sie nicht so viel Geduld mitbringen.
  • In sehr seltenen Fällen kann die Versiegelung allergische Reaktionen hervorrufen.

Haben Sie Fragen zur Durchführung der Behandlung? Vereinbaren Sie einfach einen Termin bei Ihrem Zahnarzt – wir beraten Sie zur Fissurenversiegelung und weiteren Möglichkeiten der Kariesprophylaxe.