Mundgeruch: Behandlung und Ursachen

Ein schlechter Atem ist unangenehm. Er lässt sich aber in den meisten Fällen gut behandeln. Wir stellen unterschiedliche Ursachen für Mundgeruch und Möglichkeiten zur Mundgeruch-Behandlung vor.


Was ist Mundgeruch und welche Formen gibt es?

Unter dem Begriff Mundgeruch werden unangenehme Gerüche der aus dem Mund ausgeatmeten Luft zusammengefasst. Verursacht werden die Gerüche durch Gase im Atem wie etwa

  • flüchtige Schwefelverbindungen,
  • Stickstoffverbindungen,
  • Ketone
  • oder Carbonsäuren.

Die Gase entstehen primär dadurch, dass anaerobe Bakterien im Mundraum Nahrungsreste, Speichel oder totes Gewebematerial zersetzen.

In der Fachsprache wird ein anhaltender und auch durch den Nasen-Rachen-Raum wahrnehmbarer, unangenehmer Geruch des Atems z.B. auf Grund von Magen-Darmkrankheiten auch Halitosis genannt. Das Wort ist aus dem lateinischen Wort für Atem – halitus – abgeleitet. Die Endung -osis deutet in der Medizin auf eine Krankheit oder einen degenerativen Vorgang hin.

Ein weiterer Begriff in diesem Zusammenhang ist Foetor ex ore. Diese Bezeichnung bezieht sich auf einen unangenehmen, atypischen Geruch beim Ausatmen durch den Mund, der auch als chronischer Mundgeruch bezeichnet wird. Er wird beispielsweise verursacht durch tief zerstörte Zähne, mangelhafte Mundpflege oder Zahnfleischtaschen.


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Ursachen von Mundgeruch

Bei den Ursachen von schlecht riechendem Atem lassen sich drei Gruppen ausmachen:

  • Orale Auslöser: Der Grund für den Geruch liegt direkt in der Mundhöhle.
  • Extraorale Auslöser: Der Grund für den Geruch liegt außerhalb der Mundhöhle.
  • Systemische Auslöser: Der Grund für den Geruch liegt im Magen-Darm-Trakt.

An der Entstehung sind so gut wie immer Bakterien beteiligt, die Material zersetzen und dabei die riechenden Gase ausscheiden, die für den störenden Geruch in der Atemluft verantwortlich sind. Für die richtige Behandlung der durch die Bakterien ausgelösten Probleme ist es unabdingbar, zunächst eine Diagnose zu stellen, woher der schlechte Atem des Patienten im Einzelfall kommt.

Ursachen im Mund (orale Ursachen)

Mit 85 bis 90 Prozent kommt der schlechte Geruch in der großen Mehrheit der Fälle direkt aus der Mundhöhle. Dort tummeln sich die geruchsbildenden Bakterien am häufigsten auf dem Zungenrücken. Sie liefern in Kombination mit Zungenbelag einen perfekten Nährboden für schlechte Gerüche.

  • Neben dem Zungenrücken sitzen die Bakterien auch an schwer zu reinigenden Stellen, etwa in Zahnzwischenräumen,
  • im Zahnbelag bzw. Plaque,
  • im Zahnstein,
  • in den Zahnfleischtaschen
  • und an von Karies betroffenen Zähnen.

Ebenso können

den Geruch und eine Halitosis auslösen.

Weitere lokale Ursachen für riechenden Atem sind

  • Rauchen,
  • Alkoholgenuss,
  • Nahrungsmittel wie Zwiebeln oder Knoblauch,
  • schwefelhaltige Medikamente,
  • radikale Diäten
  • und Mundtrockenheit etwa in Berufen, in denen viel gesprochen wird.

Ursachen außerhalb des Mundes (extraorale Ursachen)

Kommt der schlechte Geruch nicht direkt aus der Mundhöhle, lohnt sich bei der Ursachensuche zuerst ein Blick auf die Nebenhöhlen beziehungsweise den Hals-Nasen-Ohren-Bereich. Hier liegen die häufigsten extraoralen Gründe für einen riechenden Atem. Am häufigsten verursachen hierbei zwei Erkrankungen, die Tonsillitis und die Sinusitis, den schlechten Atem.

Ist der Geruch süßlich-faulig, kann auch eine akute Erkrankung der oberen Atemwege, die Diphtherie, eine mögliche Ursache sein. Ebenso lösen Erkrankungen der Bronchien oder der Lungen mitunter einen schlechten Atem aus.

Findet Ihr Zahnarzt die Ursache für den Mundgeruch nicht im Mund selbst, wird er Sie als Patienten zur weiteren Therapie also zunächst an einen Hals-Nasen-Ohrenarzt oder einen Internisten weiterverweisen.

Systemische Ursachen für Mundgeruch

In seltenen Fällen kann der Mundgeruch auch aus dem Magen-Darm-Bereich kommen. Mit unter 0,1 % sind Magen-Darm-Erkrankungen als Grund für den üblen Geruch prozentual gesehen jedoch kaum relevant.

Neben Störungen der Darmflora oder Ketose etwa durch anhaltendes Hungern oder Fasten können auch vor allem Krankheiten wie Diabetes mellitus, Gastritis oder Leberzirrhose einen riechenden Atem verursachen.


Was können Sie selbst für einen frischen Atem tun?

Da die häufigsten Ursachen für Mundgeruch direkt im Mund zu finden sind, können Sie als Patient selbst etwas für einen frischen Atem tun. An erster Stelle steht eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene. Zu einer guten Mundhygiene gehört unbedingt auch die Reinigung der Zunge, da hier die meisten schädlichen Bakterien sitzen, die einen unangenehmen Atem auslösen. Ihr Zahnarzt berät Sie hierzu gerne.

Da auch die Ernährung bei Mundgeruch eine Rolle spielt, können Sie hier ebenfalls ansetzen. Gegen einen trockenen Mund als Auslöser des eigenen Mundgeruchs hilft es beispielsweise, regelmäßig etwas zu trinken. Nehmen Sie den Geruch vermehrt dann wahr, wenn sie nichts gegessen haben, sollten Sie darauf achten, nicht zu radikal oder lange auf Nahrung zu verzichten.


Wann es sinnvoll ist, mit Mundgeruch zum Arzt zu gehen?

Oft bekommen Patienten trotz gründlicher Mundhygiene den Mundgeruch alleine nicht in den Griff. Dann ist der Zahnarzt die erste Anlaufstelle. Auch wenn eine Entzündung oder Erkrankung in der Mundhöhle nicht ausgeschlossen werden kann, ist es ratsam, Ihren Zahnarzt aufzusuchen.

Er wird bei einer gründlichen Untersuchung der Ursache für die Halitosis in Ihrem Mund auf den Grund gehen und für Sie als Betroffenen die richtige Behandlung und Therapie einleiten.

Unsere Zahnärzte sind auf dem Gebiet der Mundhygiene und der Behandlung sowie Therapie von Mundgeruch bestens ausgebildet und beraten Sie gerne.


Was kann der Zahnarzt gegen Halitosis tun?

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass Ihr Zahnarzt als Diagnose für den unangenehmen Mundgeruch ein Problem in der Mundhöhle feststellt. Ebenso wahrscheinlich ist es daher, dass er Ihnen direkt selbst mit einer passenden Therapie helfen kann. So sparen Sie sich den Gang etwa zu einem HNO-Arzt. Der Zahnarzt sollte deshalb immer die erste Anlaufstelle bei Problemen mit einem schlechten Atem sein. Zum einen wird er Sie zur täglichen Mundhygiene beraten und Ihnen genau sagen, worauf Sie achten müssen, um den schlechten Atem zu minimieren oder zu vermeiden.

Erfahrungsgemäß ist es jedoch so, dass trotz gründlicher Mundhygiene und regelmäßigem Zähneputzen etwa ein Drittel der Zahnbeläge nicht entfernt werden können. Das liegt daran, dass diese sich an mit der Zahnbürste nicht erreichbaren Stellen etwa in den Zahnzwischenräumen oder den Zahnfleischtaschen befinden.


Professionelle Zahnreinigung als beste Therapie

Um auch die Zahnbeläge zu entfernen und damit den schädlichen Bakterien ihre Grundlage zu entziehen, kommt als Behandlung eine Professionelle Zahnreinigung in Betracht.

Hierbei entfernt eine speziell dafür ausgebildete zahnmedizinische Prophylaxeassistentin alle Zahnbeläge, poliert die Zähne für eine glatte Oberfläche und versiegelt sie.

Diese Behandlung sorgt dafür, dass Bakterien sich im Anschluss weniger schnell an und zwischen den Zähnen ansiedeln können. Das beugt unter anderem auch Entzündungen am Zahnfleisch und Zahnhalteapparat vor.

Eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung sorgt so nicht nur für einen frischen Atem, sondern dient auch dazu, die Mundgesundheit dauerhaft zu erhalten. Die Zahnärzte und ihr Fachpersonal sind auch auf dem Gebiet der Professionellen Zahnreinigung bestens ausgebildet.