Kariesbehandlung: von Karies befallene Zähne retten

Sind die Zähne von Karies oder Zahnfäule befallen, ist eine Kariesbehandlung in der Zahnarztpraxis häufig unumgänglich. Unsere Zahnärzte erklären, wann die Behandlung notwendig ist und wie sie abläuft. 


Wann ist eine Kariesbehandlung notwendig?

Eine Kariesbehandlung ist erforderlich, wenn Karies – auch bekannt als Zahnfäule – das Zahninnere erreicht hat und den Zahnschmelz sowie das darunter liegende Zahnbein (Dentin) geschädigt hat. Karies entsteht durch das Zusammenspiel von Bakterien, Zucker in der Nahrung und unzureichender Mundhygiene. Wenn die Karies unbehandelt bleibt, kann sie sich weiter ausbreiten und zu Komplikationen führen wie Zahnabszessen, starken Zahnschmerzen, Zahnverlust oder Infektionen des Kieferknochens.

Die Behandlung ist notwendig, wenn bei einer Sondierung des Zahns die Sonde stecken bleibt oder der Zahnarzt ein deutliches Hängenbleiben in einer Fissur feststellt. Wenn Karies Zahnschmerzen hervorruft, ist ebenso eine Kariesbehandlung erforderlich, genauso bei Anzeichen für erneute Karies unter einer Füllung (Sekundärkaries). Je früher Sie mit Karies-Symptomen zum Zahnarzt gehen, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Auch während der Schwangerschaft sollten Sie sich behandeln lassen, da sich die Bakterien sonst ungehindert ausbreiten können.


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Möglichkeiten zur Behandlung von Karies

Die Kariesbehandlung variiert von Patient zu Patient und richtet sich nach der Schwere des Zahnschadens. Im Anfangsstadium lässt sich Karies weder selbst behandeln noch selbst entfernen. Sie können aber einiges tun, um Ihre Zähne mithilfe von Hausmitteln zu schützen. Entfernen lässt sich eine vorhandene Karies aber auch mit Hausmitteln nicht. 

Kariesbehandlung im Anfangsstadium

Eine Kariesbehandlung ohne Bohren ist vor allem im Anfangsstadium (Initialkaries) möglich, wenn noch kein spürbares Loch im Zahn vorhanden ist. In diesem Fall kann eine Zufuhr von Mineralien ausreichend sein. Im Prozess der Remineralisation nimmt der Zahnschmelz diese auf. Beginnende Karies behandelt der Zahnarzt im Anfangsstadium vor allem mit Fluorid. Dieses Mineral in Form von Fluorid-Gel oder fluoridhaltiger Zahnpasta wird auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Es wird in den Zahnschmelz eingebaut und sorgt dafür, dass dieser härter und widerstandsfähiger gegenüber Karies wird.

Kariesinfiltration: Kariesbehandlung ohne Bohren

Bei beginnender Karies ist teilweise eine Kariesinfiltration möglich, die ohne Bohren auskommt. Der Zahnarzt trägt dafür einen speziellen Kunststoff auf die betroffene Stelle des Zahns auf und härtet diesen mit UV-Licht aus, um gegen die Karies vorzugehen. Das Material verschließt die kleinen Spalten und Löcher im Zahnschmelz, wodurch die Kariesentwicklung gestoppt wird. Der Vorteil der Kariesinfiltration besteht darin, dass sie minimalinvasiv ist, da nur eine sehr geringe Menge an gesundem Zahnschmelz entfernt werden muss, um das Verfahren durchzuführen. Somit kann die Struktur des Zahns weitgehend intakt bleiben.

Karies entfernen und Kariesfüllung

Ist die Zahnerkrankung schon weiter fortgeschritten, lässt sich Karies nicht mehr ohne Bohren entfernen. Wenn die Bakterien bereits die tiefere Schicht des Zahnschmelzes oder das darunter liegende Zahnbein erreicht haben, ist eine Behandlung mit Fluorid oder Kunststoff nicht mehr ausreichend. Zunächst erhält der Patient auf Wunsch eine lokale Betäubung, bevor der Zahnarzt das kariöse Gewebe entfernt. Dieser Vorgang erfolgt meistens mit einem Bohrer, der die kariösen Stellen entfernt. Im nächsten Schritt wird das dabei entstandene Loch im Zahn durch den Zahnarzt gefüllt. Je nach Größe und Lage der betroffenen Stelle können verschiedene Zahnfüllungen zum Einsatz kommen, die aus den Materialien Keramik, Komposit oder Gold bestehen.

Der Zahnarzt nutzt für die Versorgung des Zahns auch Inlays oder Onlays. Wenn der Zahn stark geschwächt oder zerstört ist, kann eine Teilkrone (Onlay) erforderlich sein. Dabei wird der beschädigte Teil des Zahns entfernt und eine künstliche Krone wird über den verbleibenden Zahn gesetzt, um die Stabilität und Ästhetik wiederherzustellen.

Wurzelbehandlung bei tiefer Karies

Wenn die fortgeschrittene Karies das Zahnmark (Pulpa) erreicht hat und eine Entzündung oder Infektion verursacht, kann eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein. Bei dieser Methode entfernt der Zahnarzt das infizierte Gewebe, reinigt die Wurzelkanäle und desinfiziert den Zahn. Anschließend füllt er den Zahn mit einem geeigneten Material wieder auf.

Zahnextraktion 

In fortgeschrittenen Fällen, in denen der Zahn nicht mehr gerettet werden kann, entfernt der Zahnarzt diesen vollständig. Nach dem Ziehen lässt sich der Zahn durch verschiedene Methoden ersetzen, wie beispielsweise Zahnimplantate, Zahnbrücken oder Teilprothesen.

Kariesbehandlung bei Milchzähnen

Milchzähne sind kleiner als die bleibenden Zähne und das Gebiss ist noch im Wachstum ist. Deshalb ist es besonders wichtig, bei Kindern Karies frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Schmerzen zu vermeiden und die Gesundheit der bleibenden Zähne nicht zu gefährden. Die Behandlung umfasst normalerweise die Entfernung des kariösen Gewebes und die anschließende Füllung des Zahns mit einem geeigneten Material. In einigen Fällen kann eine Krone verwendet werden, wenn die Karies fortgeschritten ist.


Dauer der Behandlung bei Karies

Die Dauer einer Kariesbehandlung hängt von der Größe und dem Ausmaß der Zahnerkrankung sowie der gewählten Behandlungsmethode ab. In der Regel dauert eine einfache Kariesbehandlung mit einer Zahnfüllung etwa 30 Minuten bis eine Stunde. Bei tieferen kariösen Defekten oder wenn eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich ist, kann die Behandlung mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen und mehrere Stunden dauern.


Was kostet eine Kariesbehandlung?

Die Kosten einer Kariesbehandlung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Ist eine Versorgung mit einer Krone notwendig, reicht Ihr Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan ein. Allerdings kommt die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel nur für einfache Füllungen, beispielsweise aus Kunststoff, auf. Bei hochwertigeren Materialien wie Kompositen müssen Patienten eine Zuzahlung leisten.


Schmerzen bei der Kariesbehandlung

Es ist möglich, dass bei einer Kariesbehandlung Schmerzen auftreten, da die Behandlung eine direkte Interaktion mit dem kariösen Gewebe und den betroffenen Zähnen beinhaltet. Daher kann die Kariesbehandlung mit Bohrer unter örtlicher Betäubung erfolgen. Sie verläuft somit nahezu schmerzfrei, lediglich der Bohrer kann ein etwas unangenehmes Druckgefühl hervorrufen. Moderne Techniken und Instrumente wie Hochgeschwindigkeitsbohrer und Laser ermöglichen es, die Karies effizienter und schonender zu entfernen, was ebenfalls dazu beiträgt, Schmerzen zu reduzieren.


Darauf sollten Sie nach der Kariesbehandlung achten

Nach einer Kariesbehandlung können einige Patienten leichte Zahnschmerzen oder Empfindlichkeiten im behandelten Bereich verspüren. Dies ist normalerweise eine vorübergehende Reaktion des Gewebes auf den Eingriff und sollte innerhalb weniger Tage nachlassen. Um die Schmerzen nach der Behandlung zu lindern, können Schmerzmittel auf Anweisung des Zahnarztes eingenommen werden. Außerdem ist es ratsam, auf heiße, kalte oder süße Nahrungsmittel und Getränke zu verzichten, da diese die Empfindlichkeit verstärken könnten. Bei anhaltenden oder intensiven Schmerzen sollten Sie Ihren Zahnarzt informieren, um mögliche Komplikationen auszuschließen. Wenn bei Ihnen eine Füllung eingesetzt wurde, sollten Sie nach der Behandlung für mindestens eine Stunde nichts essen, damit das Material vollständig aushärten kann.

Damit sich nicht wieder neue Kariesbakterien ansiedeln können, ist eine gründliche Zahnpflege inklusive regelmäßigem Zähneputzen sowie Reinigung der Zahnzwischenräume notwendig. Achten Sie zudem auf eine zahngesunde Ernährung und regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen, um einem erneuten Bakterienbefall vorzubeugen. Eine Nachkontrolle ist meistens nur bei besonders schweren Kariesfällen erforderlich.