Welches Schmerzmittel hilft bei Zahnschmerzen?

Zahnschmerzen treten manchmal in unpassenden Momenten auf. Viele Patienten fragen uns: Welches Schmerzmittel hilft bei Zahnschmerzen? Hier erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Medikamente und deren Wirkung.


Welche Ursachen gibt es für Zahnschmerzen?

Thermische, mechanische oder chemische Einwirkungen führen zu einer Reizung des Zahnnervs. Dies nimmt das Gehirn als intensiven Schmerzreiz wahr. Pochende Zahnschmerzen können plötzlich auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und an Intensität zunehmen. Das sind die häufigsten Ursachen für Zahnschmerzen:

  • Karies: Die Zahnerkrankung kann Zahnschmerzen verursachen, wenn sich die Bakterien durch den Zahnschmelz bis in das Innere des Zahns, das Dentin, hineinfressen und den Nerv im Zahn entzünden.
  • Zahnfleischentzündung: Eine Entzündung des Zahnfleisches kann zu Zahnschmerzen führen, da sie den Zahnhalteapparat angreift und den Zahn destabilisiert.
  • Zahnabszess: Ein Abszess ist eine Infektion, die sich in der Zahnwurzel oder im Zahnfleisch bilden kann und zu Schmerzen führt.
  • Zahnverletzungen: Traumatische Verletzungen wie ein Zahnunfall können starke Schmerzen verursachen.
  • Überempfindlichkeit: Empfindliche Zähne und freiliegende Zahnhälse reagieren auf heiße, kalte oder süße Lebensmittel und Getränke.
  • Zahnfehlstellungen: Eine schlechte Zahnposition oder -ausrichtung kann dazu führen, dass sich Zähne gegenseitig behindern und somit Schmerzen auslösen.
  • Zahnbehandlungen: Nach Zahnbehandlungen wie WurzelbehandlungenFüllungen oder Zahnaufhellungen können vorübergehende Schmerzen auftreten.

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Was tun bei akuten Zahnschmerzen?

Schmerzen in den Zähnen treten häufig in unpassenden Momenten auf, wie nachts, am Wochenende oder im Urlaub – also genau dann, wenn der behandelnde Zahnarzt normalerweise nicht zu erreichen ist. Viele unserer Zahnärzte bieten allerdings einen zahnärztlichen Notdienst an. Treten bei Patienten plötzliche Zahnschmerzen auf, dann sollten sie so schnell wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. Schmerzmittel können dabei zum Einsatz kommen, um die Zeit bis zum Besuch der Zahnarztpraxis zu überbrücken. Diese Medikamente haben zwar eine schmerzstillende Wirkung, jedoch keine heilende Wirkung und ersetzen daher nicht die Behandlung eines Zahnarztes. Zahnschmerzen sind ein Warnsignal des Körpers. Eine dauerhafte Unterdrückung kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.


Zahnschmerzen: Ibuprofen hilft nicht?

Falls doch einmal die Einnahme von Schmerzmitteln notwendig ist, so sollten Patienten diese nur in Absprache mit einem Zahnarzt oder Apotheker einnehmen. Hausmittel oder rezeptfreie Schmerzmittel aus der Hausapotheke können in Ausnahmefällen vorübergehende Linderung verschaffen, sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Beachten Sie, dass einige Tabletten auch Nebenwirkungen mit sich bringen können. Zudem können sie zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die Sie bereits einnehmen, führen.

Wenn also Ibuprofen bei Zahnschmerzen nicht hilft, sollten Sie mindestens acht Stunden warten, bevor Sie ein anderes Medikament einnehmen. Besser ist es jedoch, einen zahnärztlichen Notdienst zur Behandlung aufzusuchen. Der Zahnarzt kann Ihnen auch einen geeigneten Wirkstoff zur Linderung von starken Schmerzen verschreiben. Patienten sollten verschiedene Wirkstoffe nicht miteinander kombinieren und die Medikamente nur in geringer Dosierung anwenden, da sie sonst negative Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Schmerzmittel können eine entzündungshemmende, schmerzlindernde oder fiebersenkende Wirkung haben. Nicht alle Tabletten sind bei einem schmerzenden Zahn anwendbar. Zudem können sie zu einer Medikamentenabhängigkeit führen.


Die Wirkung von Schmerzmitteln bei Zahnschmerzen

Schmerzen im Körper nimmt das Gehirn über den Botenstoff Prostaglandine wahr. Durch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol lassen sich bestimmte Enzyme und damit die Herstellung der Botenstoffe blockieren. Somit nehmen Patienten den Zahnschmerz entweder nicht mehr oder nur noch gedämpft wahr. Diese Medikamente, die Schmerzen lindern, ohne dass andere Funktionen des zentralen Nervensystems verändert werden, heißen in der Medizin Analgetika. Es sind jedoch nicht alle Schmerzmittel bei Schmerzen im Bereich des Mundes gleich gut geeignet. Sehr starke Schmerzmittel sind Opioid-Analgetika wie beispielsweise Morphin, Methadon oder Fentanyl. Für die Behandlung von Zahnschmerzen kommen allerdings Nichtopioid-Analgetika zum Einsatz, wie beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol.


Zahnschmerzen: Welches Schmerzmittel ist geeignet?

Bei akuten Schmerzen sollten Anwender am besten auf ein geeignetes Schmerzmittel zurückgreifen, das sie kennen und gut vertragen. Gegen Zahnschmerzen kommen zumeist nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz, die schmerzlinderndfiebersenkend und entzündungshemmend wirken:

Ibuprofen bei Zahnschmerzen: Bestes Schmerzmittel bei Zahnschmerzen

Ibuprofen gilt als bestes Schmerzmittel bei Zahnschmerzen, da es entzündungshemmend, schmerzstillend und schnell wirkt. Es hilft ebenso bei Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen im Mund- oder Kieferbereich. Bei gleicher Dosierung hat es im Vergleich zu Paracetamol oder Acetylsalicylsäure eine stärkere Wirkung. Ibuprofen ist bis zu einer Konzentration von 400 Milligramm pro Tablette rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Wie viel Ibuprofen kommen bei starken Zahnschmerzen zum Einsatz? Bei der Selbstmedikation können Patienten 200 bis 400 Milligramm als Einzeldosis nehmen, pro Tag jedoch insgesamt nicht mehr als 1.200 Milligramm. In Absprache mit dem Arzt sind bis zu 2.400 Milligramm pro Tag möglich, dazu eignet sich Ibuprofen 800. Zwischen den Einnahmen sollten mindestens acht Stunden liegen, bei sehr starken Schmerzen mindestens sechs Stunden. Ibuprofen wirkt bei Zahnschmerzen wie andere Schmerztabletten nach etwa einer halben Stunde.

Paracetamol bei Zahnschmerzen

Paracetamol kann bei leichten bis mittelschweren Zahnschmerzen zum Einsatz kommen. Das Medikament ist bis 500 Milligramm rezeptfrei in Form von Tabletten, als Brausetabletten zum Auflösen in einem Glas Wasser oder als Lösung in Tropfenform erhältlich. Es wirkt nicht entzündungshemmend sowie nicht so stark blutverdünnend wie Ibuprofen und ist daher gut verträglich, auch in der Schwangerschaft. Allerdings kann das Medikament bereits bei niedriger Dosierung Leberschäden hervorrufen und negative Auswirkungen auf das Immunsystem des Körpers haben. Kombipräparate aus Paracetamol und Acetylsalicylsäure sollen die schmerzstillende Wirkung beschleunigen.

Acetylsalicylsäure: Aspirin bei Zahnschmerzen

Acetylsalicylsäure (ASS) ist vor allem unter dem Namen Aspirin bekannt. Der Wirkstoff hilft bei leichten Schmerzensenkt Fieber und kann Entzündungen lindern. Allerdings ist das Medikament auch blutverdünnend und sollte daher nicht vor Zahn-Operationen angewendet werden. Gefährlich ist Aspirin auch für Menschen mit Blutgerinnungsstörungen und Asthmatiker. Die maximale Tagesdosierung beträgt 3.000 Milligramm. Allerdings ist Aspirin nicht das beste Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen, sondern findet eher bei Kopfschmerzen Anwendung.

Diclofenac bei Zahnschmerzen

Diclofenac ist zwar ein hochwirksames Schmerzmittel, aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt ist es rezeptfrei jedoch nur in geringer Dosierung erhältlich. Es eignet sich somit nicht zur Selbstmedikation bei Zahnschmerzen.

Novaminsulfon/Novalgin bei Zahnschmerzen

Metamizol bzw. Novalgin ist ein Medikament, das zur Gruppe der nicht-sauren Nichtopioid-Analgetika gehört. Grundsätzlich wirkt es zwar gegen Zahnschmerzen, allerdings ist es in Deutschland immer verschreibungspflichtig und somit nicht zur Selbstmedikation anwendbar.

Tilidin bei Zahnschmerzen

In akuten Fällen oder wenn andere Schmerzmittel wie Ibuprofen nicht wirken, kann Ihnen der Zahnarzt auch stärkere Medikamente verschreiben. Tilidin hilft zwar bei Schmerzen, sollte jedoch aufgrund des Abhängigkeitspotenzials nur kurzfristig Anwendung finden. Diese Schmerztabletten eignen sich bei Zahnschmerzen nicht zur Selbstmedikation, da sie verschreibungspflichtig sind.

NSAR sollten nicht auf nüchternen Magen verabreicht werden, da sie die Magenschleimhäute angreifen können. Ärzte raten dazu, diese Tabletten in Kombination mit Magenschutzmitteln einzunehmen. Schmerzmittel sollten Sie nur über einen kurzen Zeitraum verwenden, beispielsweise um ein Wochenende bis zur Behandlung des betroffenen Zahns beim Zahnarzt zu überbrücken. Vor der Einnahme ist eine Beratung durch einen Arzt oder Apotheker notwendig, das gilt vor allem für:

  • alte Menschen
  • Kinder
  • Schwangere und Stillende
  • Patienten mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt
  • Menschen, die bereits regelmäßig Medikamente einnehmen

Helfen Hausmittel bei Zahnschmerzen?

Hausmittel wie kalte Kompressen auf der schmerzenden Stelle, ätherische Öle wie Nelkenöl oder Spülungen mit Salzwasser, einer Mundspülung mit antibakterieller Wirkung oder mit Pfefferminztee können ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen. Aber auch hier gilt: Für eine schnelle Hilfe sollten Sie in akuten Fällen als Erstes einen Zahnarzt aufsuchen. Bei uns finden Sie eine Zahnarztpraxis mit Notdienst in Ihrer Nähe. Um Zahnschmerzen vorzubeugen, sollten Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen und Professionellen Zahnreinigungen gehen, damit sich Erkrankungen wie Karies erst gar nicht entwickeln können. Achten Sie zudem auf eine gründliche Zahnpflege und das Entfernen von Plaque.