Wurzelspitzenresektion: Eingriff für den Zahnerhalt

Um einen erkrankten Zahn nicht ziehen zu müssen, ist eine Wurzelspitzenresektion häufig die letzte Möglichkeit. Wir erklären Ihnen, wie der chirurgische Eingriff abläuft und was Sie nach der Behandlung beachten sollten. 


Was ist eine Wurzelspitzenresektion?

Eine Wurzelspitzenresektion, oder auch kurz WSR, ist ein oralchirurgischer Eingriff an der Wurzelspitze, um einen erkrankten Zahn noch erhalten zu können. Ansonsten ist das Ziehen des Zahnes notwendig – danach muss die Zahnlücke allerdings noch geschlossen werden. Bei der Wurzelspitzenresektion kürzen die erfahrenen Zahnärzte die erkrankte Wurzelspitze und entfernen umliegendes entzündetes Gewebe.


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Wie ist der Ablauf der Wurzelspitzenresektion?

Zunächst legt der behandelnde Zahnarzt die Wurzelspitze frei, indem er das Zahnfleisch und die Knochenhaut durchtrennt und den Knochen so weit abträgt, bis die erkrankte Wurzelspitze sichtbar ist. Anschließend entfernt der Zahnarzt 2 bis 3 Millimeter der Wurzelspitze sowie umliegendes Gewebe. Anschließend erfolgt die Wundversorgung. Durch ein Röntgenbild lässt sich sicherstellen, dass die Behandlung erfolgreich verlaufen ist. Der Eingriff dauert zwischen 30 und 45 Minuten. Vereinbaren Sie einfach einen Termin bei einem unserer Zahnärzte – wir klären Sie über den Ablauf des Eingriffs und die Möglichkeiten der Betäubung auf.


Wann ist eine WSR notwendig?

Wenn eine Entzündung am Zahn auftritt, ist häufig eine Wurzelspitzenresektion notwendig. Entzündungen an der Zahnwurzel können in der Folge von beschädigtem Zahnschmelz entstehen – das kann bei Karies sowie durch einen Unfall der Fall sein und starke Zahnschmerzen hervorrufen. Wenn die Bakterien bis zur Wurzelspitze vordringen, können sie auch in den Knochen oder sogar über das Blut in den gesamten Körper gelangen. Um das zu verhindern, führt Ihr Zahnarzt zunächst eine Wurzelbehandlung bei Ihnen durch. Ist diese nicht erfolgreich, bleibt häufig nur noch die Wurzelspitzenresektion, bevor der Zahn gezogen werden muss. Sie kann aber auch notwendig sein, wenn die Zahnwurzel stark gekrümmt oder abgebrochen ist oder der Wurzelkanal verschlossen ist.


Ist eine Wurzelspitzenresektion schmerzvoll?

Unsere Zahnärzte führen eine Wurzelspitzenresektion unter einer örtlichen Betäubung durch. Somit empfinden Sie während des Eingriffs keine Schmerzen. Vor allem bei Angstpatienten bieten wir in unseren Praxen weitere Möglichkeiten wie beispielsweise eine Vollnarkose, um die Behandlung so angenehm wie möglich durchzuführen. Für die Heilungsphase nach dem operativen Eingriff sollten Sie zwei Tage einplanen, da Sie nach der Wurzelspitzenresektion wahrscheinlich etwas Zeit zur Erholung benötigen. Zudem sollten Sie dafür sorgen, dass Sie nach der Behandlung abgeholt werden. Vor allem nach einer Vollnarkose sind Sie selbst nicht mehr fahrtauglich. Am besten legen Sie zu Hause auch Kühlpacks bereit, um Schwellungen und Schmerzen zu vermeiden.


Was ist der Unterschied zu einer Wurzelbehandlung?

Im Unterschied zur Wurzelbehandlung arbeitet der Zahnarzt bei dem Eingriff nicht über den Wurzelkanal, sondern nutzt den Zugang zur Wurzelspitze über den Kieferknochen. Somit lassen sich Entzündungen im Wurzelbereich komplett entfernen und der betroffene Zahn kann in der Regel erhalten bleiben. Von Vorteil ist, dass Ihr Zahnarzt betroffenes Gewebe schnell entnehmen kann und dass bei dem Wurzelkanal mit hoher Wahrscheinlichkeit keine erneute Entzündung auftritt. Von Nachteil ist, dass bei dem Eingriff auch der Kieferknochen involviert ist und somit die Heilungsdauer länger sein kann.


Welche Risiken gibt es bei einer Wurzelspitzenresektion?

Da es sich bei einer WSR um einen operativen Eingriff handelt, gibt es wie bei anderen Operationen auch Risiken. In seltenen Fällen können

  • Schäden an benachbarten Zahnwurzeln oder am umliegenden Gewebe 
  • Nervenschädigungen und Taubheitsgefühle 
  • Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen
  • oder Wundinfektionen auftreten. 

Wie sollten Sie sich nach dem Eingriff verhalten?

Durch das richtige Verhalten nach der Resektion der Zahnwurzel können Sie als Patient Komplikationen vermeiden und die Wundheilung optimal unterstützen. Unmittelbar nach der WSR stehen Sie noch unter der Wirkung des Betäubungsmittels – Sie sollten daher nichts essen und nicht Auto fahren. Für mindestens 24 Stunden nach der chirurgischen Behandlung sollten Sie besser auf Kaffee, schwarzen Tee und Rauchen verzichten. Größere körperliche Anstrengungen sind an den ersten Tagen nach der WSR ebenfalls nicht erlaubt. Durch Kühlung können Sie gegen Schwellungen vorbeugen. Schmerzmittel, die Ihnen Ihr Zahnarzt verschreibt, lindern eventuelle Beschwerden. Zum optimalen Heilungsverlauf trägt auch eine gute Mundhygiene und Zahnpflege bei: Putzen Sie Ihre Zähne ganz normal, achten Sie aber darauf, den Wundbereich auszusparen. Die Wundheilung dauert in der Regel zwischen 7 und 10 Tagen. Bei der Nachkontrolle entfernt Ihr Zahnarzt auch die Fäden der Nähte. Nach ca. 3 bis 6 Monaten erfolgt eine weitere Kontrolle.


Mit welchen Kosten ist bei einer WSR zu rechnen?

Unter bestimmten Bedingungen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine Wurzelkanalbehandlung oder eine Wurzelspitzenresektion. Der Zahn sollte erhaltungswürdig sein und eine der folgenden Bedingungen erfüllen:

  • der Zahn erhält die geschlossene Zahnreihe
  • die Behandlung sorgt dafür, dass die Zahnreihe nicht einseitig nach hinten verkürzt werden muss
  • der Zahn wird gebraucht, um bereits vorhandenen Zahnersatz daran zu verankern

Gerade bei Backenzähnen ist das nicht immer zutreffend. Handelt es sich aber um einen Zahn im Front- oder Seitenzahnbereich, werden die Kosten für die Wurzelspitzenresektion, die Wurzelkanalfüllung und für die endgültige Füllung des Zahnes übernommen. Die Krankenkasse übernimmt allerdings keine Behandlung mit unklaren Erfolgsaussichten.