Karies bei Milchzähnen: Ursachen, Behandlung und Folgen

Karies bei Milchzähnen ist eine häufige, aber ernstzunehmende Erkrankung. Die frühzeitige Erkennung und richtige Behandlung spielen eine entscheidende Rolle, um langfristige Folgen zu vermeiden. In unserem Beitrag beleuchten wir die Ursachen, Symptome und die und Behandlungsmöglichkeiten von Milchzahnkaries.


Was ist Karies bei Milchzähnen?

Karies bei Milchzähnen, auch bekannt als frühkindliche Karies oder Zahnfäule, ist eine Erkrankung, bei der die Zähne der Kinder von Bakterien angegriffen werden. Diese Bakterien ernähren sich von Zucker und bilden Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Dadurch entstehen Löcher und Schäden in den Milchzähnen. Die Löcher können Zahnschmerzen verursachen und auch die bleibenden Zähne schädigen, wenn sie nicht rechtzeitig durch den Zahnarzt behandelt werden. Außerdem können die Bakterien, die für die Karies verantwortlich sind, auf die noch nicht ganz durchgebrochenen bleibenden Zähne übergehen und diese ebenfalls angreifen. Deswegen sind eine gute Zahnpflege, eine zahngesunde Ernährung sowie regelmäßige Besuche beim Zahnarzt wichtig, um Karies frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.


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Symptome: Wie sieht Karies bei Milchzähnen aus?

Karies kann Eltern vor große Herausforderungen stellen. Bis zu einem Alter von drei Jahren sind häufig die Schneidezähne betroffen. Ab etwa vier Jahren tritt die Karies jedoch meist an den Backenzähnen auf. Folgende Symptome können auf Karies im Milchgebiss hindeuten:

Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind ab dem ersten durchbrechenden Zahn von großer Bedeutung. Wenn Sie bei Ihrem Kind erste Anzeichen einer entstehenden Karies bemerken, sollten Sie unverzüglich Ihren Zahnarzt aufsuchen.


Karies am Milchzahn: Das sind die Ursachen

Die Hauptursache von Karies sind Zucker und Säuren, die in vielen Lebensmitteln enthalten sind. Besonders zuckerhaltige Getränke tragen schnell zur Entstehung von Karies im Milchzahn bei. Weitere Ursachen können sein:

  • unzureichende Mundhygiene: Gründliches Zähneputzen und die richtige Zahnputztechnik sind wichtig, um die für Karies verantwortlichen Bakterien von den Zähnen zu entfernen. Wenn Kinder nicht frühzeitig lernen, ihre Zähne gründlich zu putzen, wird die Entstehung der Löcher in den Milchzähnen begünstigt.
  • fehlende Zahnarztbesuche: Der Zahnarzt kann bereits frühzeitig erste Symptome von Karies erkennen und über die richtige Mundhygiene aufklären. Durch fehlende Besuche beim Zahnarzt können sich die Symptome der Karies verschlimmern.
  • genetische Veranlagung: In einigen Familien tritt Karies durch genetische Veranlagungen gehäuft auf. Ist dies der Fall, dann ist eine sorgfältige Prävention umso wichtiger.
  • Fluoridmangel: Fluorid stärkt den Zahnschmelz, ein Mangel dagegen kann die Anfälligkeit für Karies erhöhen. Eine Fluoridierung beim Zahnarzt oder die Verwendung von Fluorid-Zahnpasta kann helfen, den Zahnschmelz wieder zu stärken.

Arten von Karies bei Milchzähnen

Es gibt zwei Hauptarten von Karies bei Milchzähnen: die frühkindliche Karies (0-3 Jahre) und die Zwischenraumkaries (ab 3 Jahren).

Frühkindliche Karies

Mangelnde Mundhygiene ist oft die Ursache für frühkindliche Karies. Unzureichendes Zähneputzen ab dem ersten Zahn, Flaschennahrung und nächtliches Stillen begünstigen die frühkindliche Karies. Diese versteckt sich oft an der Innenseite der Oberkiefer-Schneidezähne und den Kauflächen der ersten Milchmolaren.

Zwischenraumkaries

Ab 3 Jahren, wenn alle Milchzähne da sind, lassen sich die eng stehenden Backenzähne schwer mit der Zahnbürste erreichen. Hier ist die regelmäßige Verwendung von Zahnseide wichtig. Der Milchzahnschmelz im Zwischenraum ist dünn und anfälliger für Karies. Die Erkennung erfolgt oft nur durch Röntgenbilder, und je nach Größe des Defekts kann eine Zahnfüllung erforderlich sein.


Karies bei Milchzähnen behandeln

Da die Milchzähne von allein ausfallen, unterscheidet sich die Behandlung von Karies an Milchzähnen und bleibenden Zähnen. Meist versucht der Zahnarzt zunächst, den Milchzahn mit zahnerhaltenden Maßnahmen zu retten. Ist das durch die Schwere der Karies nicht möglich, muss er den betroffenen Zahn ziehen.

Zahnerhaltende Maßnahmen

Sind die Zähne von Karies im Anfangsstadium befallen, reicht es oft aus, das Loch im Milchzahn zu reinigen und mit einer Zahnfüllung zu behandeln. Ist die Karies bereits tiefer in den Zahn vorgedrungen, kann eine Entfernung des Zahnnervs notwendig sein. Hierbei öffnet der Zahnarzt unter einer Betäubung den Zahn und entfernt den betroffenen Teil des Zahnnervs. Anschließend verschließt er den Zahn wieder. In seltenen Fällen verwendet er zur Behandlung von Karies an Milchzähnen auch spezielle Zahnkronen für Kinder. Das hat den Vorteil, dass die Karies versiegelt und unter der Krone inaktiv wird. Dadurch kann der Milchzahn weiterhin im Mund verbleiben, bis er von allein ausfällt.

Entfernen der betroffenen Zähne

Ist der Nerv des Milchzahns durch die Karies abgestorben, verursacht der Zahn häufig Probleme wie Entzündungen, Schmerzen oder Schwellungen. Deswegen sollten Milchzähne, die wiederholt für Entzündungen sorgen, entfernt werden. Das Zahnziehen erfolgt meist unter lokaler Betäubung, in seltenen Fällen ist eine Narkose notwendig.


Wie kann man Karies bei Milchzähnen vorbeugen?

Es gibt einige effektive Möglichkeiten, der Entstehung von Karies an Milchzähnen vorzubeugen:

  • Zuckerkonsum reduzieren: Die Vermehrung von Kariesbakterien wird durch Zucker begünstigt. Diese Mikroorganismen gedeihen besonders gut in einer zuckerreichen Umgebung. Ein bewusster Verzicht auf übermäßigen Zuckerkonsum und eine zahngesunde Ernährung tragen dazu bei, die Entstehung von Karies zu verhindern.
  • regelmäßiges Zähneputzen: Die Grundlage für gesunde Zähne ist eine gründliche Mundhygiene schon ab dem ersten Milchzahn. Sowohl Milchzähne als auch bleibende Zähne müssen regelmäßig von Plaque und Mikroorganismen befreit werden.
  • Früherkennungs-Untersuchungen nutzen: Kinder sollten zweimal pro Jahr zur Früherkennungs-Untersuchung zum Zahnarzt gehen. Bei der Prophylaxe erhalten sie nicht nur Tipps zur optimalen Zahnpflege, sondern kleinste Löcher können auch frühzeitig erkannt und behandelt werden. Der Zahnarzt kann zudem über eine Fissurenversiegelung der bleibenden Backenzähne entscheiden.
  • Verzicht auf süße Getränke aus Nuckelflaschen: Zuckerhaltige Getränke, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum konsumiert werden, erhöhen das Kariesrisiko. Vermeiden Sie das Einschlafen mit einer Nuckelflasche, um die Entstehung von Säure zu minimieren.