Zahnaufbau: So sind die menschlichen Zähne aufgebaut

Unsere Zähne brauchen wir täglich zum Abbeißen, Zerkleinern und Zermahlen von Nahrung. Dabei wirken gewaltige Kräfte auf sie. Der Zahnaufbau sorgt jedoch dafür, dass unsere Zähne gut auf diese Aufgabe vorbereitet sind.


Zahnaufbau: Zahnkrone, Zahnhals und Zahnwurzel

Die menschlichen Zähne sind grundlegend gleich aufgebaut. Egal ob Schneide-, Backen- oder Weisheitszahn: Sie bestehen aus den drei Bereichen Zahnkrone, Zahnhals und Zahnwurzel.

Die Zahnkrone (Corona dentis) ist der sichtbare Teil des Zahnes. Ihre Hauptaufgabe ist das Abbeißen und Zerkleinern der Nahrung. Bei den großen und kleinen Backenzähnen (Molaren und Prämolaren) ist die Zahnkrone mit einer Kaufläche ausgestattet. Bei den Eck- und Schneidezähnen dagegen läuft die Krone nach oben hin schmal zu.

Der Zahnhals (Cervix dentis) liegt zwischen der Zahnkrone und der Zahnwurzel. Bei gesunden Zähnen ist er vom Zahnfleisch bedeckt und dadurch gut vor äußeren Einflüssen geschützt. Freiliegende Zahnhälse sind oft die Folge von Zahnfleischrückgang. Sie verursachen dann Schmerzen bei süßen oder sauren Speisen sowie kaltem oder warmen Essen und sind anfälliger für Karies.

Die Zahnwurzel (Radix dentis) bildet den unsichtbaren Teil der Zähne, denn sie ist vollständig vom Zahnfleisch verborgen und im Zahnfach des Kieferknochens (Alveole) verankert. Durch sie erhalten die Zähne ihren sicheren Halt. Der zweite Prämolar im Oberkiefer sowie die Schneide- und Eckzähne sind jeweils mit einer einzelnen Wurzel ausgestattet. Die Backenzähne verfügen dagegen über mehrere Wurzeln. Das liegt daran, dass sie die stärkste Kaubelastung aushalten müssen.


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Zahnaufbau: Der sichtbare Teil des Zahns

Der sichtbare Teil der Zähne besteht aus dem Zahnfleisch, dem Zahnschmelz und den Zahnfissuren.

Zahnfleisch

Das Zahnfleisch, auch Gingiva genannt, ist der äußerste Abschluss des Zahnhalteapparats. Es ummantelt den Zahnhals und schützt die darunterliegenden Schichten von Zähnen und Kiefer vor eindringenden Bakterien. Dabei liegt es so fest an den Zahnhälsen an, dass weder gasförmige noch flüssige Stoffe hindurchkommen. Die einzige Ausnahme bildet der Zahnfleischsaum mit seinen ca. einen Millimeter tiefen Zahnfleischtaschen.

Gesundes Zahnfleisch erkennt man an seiner blassrosa Farbe und der festen Konsistenz. Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann, neben Rötungen und Schwellungen, auch Zahnfleischbluten sein. Unbehandelt kann eine Entzündung des Zahnfleisches schwere Folgen wie beispielsweise Parodontitis haben, woraufhin sich der Zahnhalteapparat abbaut und Zahnverlust droht.

Zahnschmelz

Der Zahnschmelz, auch als Adamantin oder Enamelum bezeichnet, bedeckt als äußerste Schicht lediglich die Krone des Zahns. Er ist die härteste Substanz, die der menschliche Körper bildet und besteht hauptsächlich aus Kalzium und Phosphat sowie Spurenelementen wie Magnesium und Fluorid. Trotz seiner Härte besitzt der Zahnschmelz auch eine gewisse Elastizität. Dadurch ist er besonders widerstandsfähig und vor dem Zerbrechen geschützt. Das ist auch wichtig, denn der Schmelz wird nur einmalig während des Lebens des Zahns gebildet. Wird er durch Erkrankungen oder andere Einflüsse beschädigt, kann der Zahn ihn nicht wieder neu bilden.

Ist der Zahnschmelz unbeschädigt, schützt er die Zahnkrone vor dem Eindringen von Bakterien. Säuren und Bakterien setzen dem Schmelz jedoch zu. Deshalb sind eine zahngesunde Ernährung und eine gute Zahnpflege wichtig, um den Zahnschmelz und die Zähne gesund zu erhalten.

Zahnfissuren

Die Backenzähne besitzen kleine Rillen und Vertiefungen, die auch Fissuren genannt werden. Zwar helfen sie beim Zerkleinern der Nahrung, sie sind aber auch anfälliger für Karies. Mit einer Tiefe von bis zu einem Millimeter sind sie beim Zähneputzen schwer zu erreichen. Dadurch kann sich bei den Fissuren besonders leicht Zahnbelag, die sogenannte Plaque, bilden. Die Folge kann Fissurenkaries sein. Mit einer Fissurenversiegelung kann Ihr Zahnarzt dieser Erkrankung jedoch vorbeugen.


Der innere Aufbau der Zähne

Auch im Inneren bestehen die Zähne aus mehreren Schichten und Bestandteilen. Das Zahnbein, die Pulpa, das Wurzelzement und die Wurzelhaut bilden eine wichtige Basis unterhalb des Zahnschmelzes.

Zahnbein (Dentin)

Unter dem Zahnschmelz liegt das Zahnbein, auch Dentin genannt. Dieses ist ein knochenartiges, elastisches Gewebe, das sich bis zur Wurzelspitze des Zahns erstreckt. Es macht den größten Teil des Zahns aus und bestimmt als „Grundgerüst“ dessen äußere Form. Das Dentin ist härter als menschliche Knochen und nach dem Zahnschmelz die zweithärteste Substanz im menschlichen Körper. Deshalb ist es auch weniger widerstandsfähig gegenüber Säuren. Im Gegensatz zum Schmelz ist das Dentin ein lebendiges Gewebe, das immer wieder neu gebildet werden kann. Es besteht aus den anorganischen Substanzen Kalzium, Phosphat und zum Teil aus organischen Substanzen.

Das Zahnbein ist von feinen Kanälchen, den Dentintubuli, durchzogen. In diesen befinden sich dünne Nervenfasern und spezielle Zellfortsätze aus dem Zahnmark. Außerdem enthalten sie das Dentinliquor – eine wässrige Flüssigkeit. Entzündliche Prozesse, die das Dentin erreichen, können in den dort eingelagerten Nervenfasern zu Schmerzen führen.

Pulpa

Die Pulpa ist das relativ weiche Zahnmark, das in einem Hohlraum im Inneren des Zahnes (der sogenannten Pulpahöhle) liegt. Das weiche, gallertartige Bindegewebe besteht aus Blutgefäßen, Lymphflüssigkeit und Nervenfasern. Deshalb wird die Pulpa umgangssprachlich häufig auch als Zahnnerv bezeichnet. Die Aufgabe des Zahnmarks ist es, das Zahnbein mit Nährstoffen zu versorgen. Damit ist es das Versorgungszentrum des Zahnes.

Unangenehme Reize wie Hitze oder Kälte werden in der Pulpa weitergeleitet. Eine Entzündung dieses sensiblen Bereichs (Pulpitis) entsteht meist durch eine nicht behandelte Karies. Sie ist an starken Zahnschmerzen, Temperatur- und Druckempfindlichkeit erkennbar.

Wurzelzement

Das Wurzelzement ist eine dünne mineralisierte Schicht, welche die Zahnwurzel vom Zahnhals bis zur Wurzelspitze umgibt. Es ist über Faserzüge mit dem Zahnfach verbunden. Die Zahnfächer sind kleine Mulden im Kiefer. Die einzelnen Zähne sind nicht fest mit dem Knochen verwachsen, sondern mit Hilfe des Faserapparats nur an diesem aufgehängt. Das gibt Halt, verleiht den Zähnen aber zugleich auch eine gewisse Beweglichkeit. Die Fasern strecken sich bei Kaubelastung. Damit unterstützen sie den Knochenaufbau, indem sie die knochenbildenden Zellen stimulieren.

Wurzelhaut

Bei einem gesunden Zahn umgibt die Wurzelhaut, auch Parodontalligament oder Desmodont genannt, den gesamten Wurzelbereich. Außerdem füllt dieses Bindegewebe den Spalt zwischen der Zahnwurzel und dem knöchernen Zahnfach, den sogenannten Parodontalspalt, aus. Die Aufgabe der Wurzelhaut ist es, beim Zubeißen den Kaudruck abzufedern.


Kieferknochen: Hier sind die Zähne fest verankert

Der Oberkiefer (Maxilla) und der Unterkiefer (Mandibula) sind über ein Gelenk miteinander verbunden. Dadurch ist das Öffnen und Schließen des Mundes sowie das Kauen und Zerkleinern von Nahrung möglich. Ist die Funktion des Kiefergelenks gestört, spricht der Arzt von einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD). In diesem Fall kann eine Kiefergelenkbehandlung notwendig werden. Im Kieferknochen befindet sich außerdem das Zahnfach, in dem die Zähne fest verankert sind. Bei lockeren Zähnen ist häufig eine Zahnbettentzündung (Parodontitis) die Ursache.

Haben Sie noch Fragen zum Aufbau Ihrer Zähne? Ihr Zahnarzt berät Sie gern.