Mundhygiene von Jugendlichen – Zahnpflege in der Pubertät

Die Pubertät bringt viele Veränderungen mit sich – auch in der Zahnpflege. Neue Gewohnheiten, mehr Eigenverantwortung und hormonelle Umstellungen können sich durchaus auch auf die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch auswirken. Entsprechend wichtig ist es daher, auf adäquate Pflege und Prävention zu setzen, damit das Gebiss langfristig gesund und belastbar bleibt.


Wann befindet sich mein Kind in der Pubertät?

Der Beginn der Pubertät ist individuell. Bei Mädchen dauert diese Lebensphase etwa vom neunten bis zum sechzehnten Lebensjahr an. Bei Jungen setzt die Pubertät in der Regel mit dem elften Lebensjahr ein und kann bis zum zwanzigsten Lebensjahr andauern. In der Pubertät entwickeln sich Kinder zu jungen Erwachsenen. Hormonelle Veränderungen, Wachstumsschübe und starke Stimmungsschwankungen bestimmen diese Zeit und sind für Eltern und Kinder häufig eine Herausforderung.


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Wie verändert sich das Gebiss in der Pubertät?

Wenn Kinder in die Pubertät kommen, ist der Zahnwechsel von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen noch nicht abgeschlossen. Zwar sind die mittleren und seitlichen Schneidezähne längst durch bleibende Zähne ersetzt, allerdings erfolgt der Wechsel der Prämolaren (kleine Backenzähne) erst zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr. Die Molare (große Backenzähne) brechen zwischen dem 6. und 13. Lebensjahr durch. Die Weisheitszähne wachsen in der Regel ab dem 17. Lebensjahr und können dann unter Umständen zu Problemen führen. So kommt es, dass sich gerade in der Pubertät das Gebiss immer wieder verändert. Lücken, aber auch Zahnengstände stellen die Jugendlichen vor immer neue Herausforderungen bei der Zahnpflege.


Sensibilisierung im Umgang mit neuen Risiken für Zähne und Zahnfleisch

Zu den Herausforderungen des Erwachsenwerdens gehört auch der richtige Umgang mit Verlockungen von Genussmitteln wie Alkohol und Zigaretten sowie mehr Eigenverantwortung bei der Wahl der richtigen Ernährung. Zuckerhaltige Lebensmittel, Nikotin und Spirituosen können bei unzureichender Mundhygiene zu langfristiger Schädigung von Zahnschmelz, Zahnfleisch und Schleimhäuten führen. Der regelmäßige Konsum von Tabak, Spirituosen und stark färbenden Getränken wie Kaffee hinterlässt über kurz oder lang unschöne Spuren. Daher sollten diese Genussmittel idealerweise vermieden oder so gering wie möglich gehalten werden. Eine regelmäßige, besonders sorgfältige Zahnpflege, ergänzt durch Mundspülung und Zahnseide, sollte selbstverständlich sein.


Zahnpflege mit einer festen Zahnspange

Karies tritt häufig bei Teeangern mit Zahnspangen oder herausnehmbaren Zahnschienen – den sogenannten Alignern – auf. Gerade bei festen Zahnspangen ist die sorgfältige Pflege zwar knifflig, aber von immenser Bedeutung, um Karies, Zahnfleischentzündungen und unschöne Verfärbungen zu vermeiden. Für Teenager mit Zahnspange oder Retainer (Zahn-Stabilisator) ist gründliches Zähneputzen also eine besondere Herausforderung. Hier lohnt sich die Anschaffung spezieller Zahnzwischenraumbürsten – einer sogenannten Interdentalbürste – für den Bereich rund um die Brackets und für die Zahnzwischenräume. Durch eine regelmäßige Anwendung lässt sich Zahnstein und Karies nachhaltig vorbeugen.


Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Zahnarzt und Motivation zur Eigenverantwortung

Die Einhaltung von bereits erlernten Regeln stellen Teenager gern auf die Probe. Auch die tägliche Mundhygiene wird von Jugendlichen häufig „nicht so ernst“ genommen und dadurch schlichtweg vernachlässigt. Mit den folgenden Tipps können Sie die Motivation Ihres Kindes verbessern.

  • Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voraus und bleiben Sie konsequent in Ihrer täglichen Zahnpflege. Demonstrieren Sie Ihre eigene Mundhygiene mit gründlichem Zähneputzen und der Nutzung von Zahnseide und Interdentalbürsten.
  • Werden Sie nicht müde, Ihr Kind auf die Wichtigkeit der täglichen Zahnpflege hinzuweisen und nennen Sie immer wieder mögliche schmerzhafte Folgen für die Zähne und das Zahnfleisch Ihres Nachwuchses.
  • Beziehen Sie Ihr Kind schon früh in die Wahl der passenden Zahnpasta mit ein. Sprechen Geschmack und Optik Ihren Teenager an, steigt auch die Motivation. Der Anteil an Fluorid in der Zahncreme kann ab dem 12. Lebensjahr bei etwa 1.500 ppm liegen. Dadurch stärken Sie den Zahnschmelz zusätzlich.
  • Um die tägliche Zahnpflege attraktiver zu gestalten, können Eltern mit der richtigen Zahnbürste punkten. Eine Schallzahnbürste reinigt beispielsweise effektiv und optimiert das tägliche Zähneputzen, auch wenn es Jugendliche mit der richtigen Putztechnik gerade nicht so genau nehmen. Hinzu kommen ansprechendes Design und in einigen Fällen auch technische Features wie beispielsweise eine App, welche die Putztechnik genau analysiert und Hinweise zur Verbesserung gibt. Allerdings sollten Sie bei vorhandenen Brackets auf eine Schallzahnbürste verzichten, da diese sich dadurch lösen können.
  • Die regelmäßige Prophylaxe bei Ihrem Zahnarzt hilft, die Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen im Blick zu behalten. Eine Professionelle Zahnreinigung steigert zudem das Bewusstsein für das richtige Zähneputzen.

In der Praxis Ihres Kieferorthopäden oder Zahnarztes erhalten Sie bei Bedarf zusätzliche Beratung. Eltern sowie junge Patienten profitieren von individuell abgestimmten Tipps und Tricks für die Zahnpflege.