Zahnprothese Kosten: Vollprothese, Teleskopprothese & Co.

Zahnverlust und große Zahnlücken können Zahnersatz notwendig machen. Hier erfahren Sie, wie viel Zahnprothesen kosten, welche Vorteile und Nachteile die einzelnen Lösungen bieten und wie Sie Geld sparen können.


Wann ist eine Zahnprothese notwendig?

Eine Zahnprothese bezeichnet einen künstlichen Zahnersatz. Dabei lässt sich zwischen herausnehmbarem Zahnersatz und einer festsitzenden Prothese unterscheiden. Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis, altersbedingter Zahnverlust sowie Zahnunfälle können dazu führen, dass große Zahnlücken im Gebiss entstehen. Wenn zu wenige natürliche Zähne vorhanden sind, reichen Zahnbrücken oder einzelne Implantate zur Versorgung nicht mehr aus – dann ist eine Zahnprothese nötig. Je nach Zustand von Gebiss und Kiefer kommt eine Teilprothese oder eine Vollprothese, die sogenannten dritten Zähne, zum Einsatz. Somit lässt sich nicht nur die Kau- und Bissfunktion wieder herstellen, sondern es wird auch ein ästhetisches Erscheinungsbild gewährleistet.


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Zahnprothese Kosten: So setzt sich der Preis zusammen

Die Kosten für Zahnprothesen hängen von verschiedenen Faktoren ab. So ist es zunächst entscheidend, wie Ihr Gebiss beschaffen ist, wie viele gesunde Zähne im Ober- und Unterkiefer vorhanden sind und welche Prothesen-Art in diesem Fall geeignet ist. Vor der Behandlung untersucht Ihr Zahnarzt Ihre Zähne gründlich und berät Sie zu den unterschiedlichen Möglichkeiten sowie den damit verbundenen Kosten für Zahnersatz. Nach der Diagnose erstellt er einen Heil- und Kostenplan, der die Grundlage für die weitere Behandlung bildet. Dieser wird bei der gesetzlichen Krankenversicherung eingereicht, die ihren Zuschuss zur Versorgung festlegt.

Die genauen Zahnprothese-Kosten setzen sich aus den Materialkosten, den zahnärztlichen Leistungen sowie den Kosten für das Dentallabor zusammen. Je nachdem in welchem Bundesland Ihr Zahnarzt ansässig ist, können die Preise geringfügig variieren. Der Eigenanteil, den Sie selbst zahlen müssen, hängt vom Festzuschuss der gesetzlichen Krankenversicherung ab. 

  • Zahnarzt-Honorar: Das zahnärztliche Honorar richtet sich danach, wie viel Aufwand und Zeit der Zahnarzt für eine bestimmte Behandlung sowie das Vorbereiten und Einsetzen der Prothese benötigt. So ist für das Herstellen einer Totalprothese beispielsweise eine aufwendige Abformung notwendig. Eine Teleskopprothese ist ebenfalls mit einem höheren Aufwand verbunden, da die echten Zähne vor dem Einsetzen der Zahnprothese abgeschliffen werden müssen.
  • Materialkosten: Die Kosten für eine Prothese sind auch abhängig vom verwendeten Material. Wenn beispielsweise ein spezielles Abformmaterial notwendig ist, fallen die Kosten für die Zahnprothese entsprechend höher aus.
  • Laborkosten: Den größten Anteil der Zahnprothese-Kosten bilden die Kosten für das zahntechnische Labor. Je aufwendiger die Herstellung und Verarbeitung des Materials, desto teurer ist die Prothese am Ende für den Patienten. Am günstigsten sind dabei künstliche Zähne aus Kunststoff. 

Was kosten die einzelnen Prothese-Arten?

Je nach den vorhandenen Zähnen und Zahnlücken kommen verschiedene Prothesen im Ober- oder Unterkiefer zum Einsatz. 

Vollprothese Kosten

Bei einem zahnlosen Kiefer, bei dem alle natürlichen Zähne ersetzt werden müssen, ist eine klassische Vollprothese bzw. Totalprothese die günstigste Lösung. Die sogenannten dritten Zähne bestehen aus einem Kunststoff, an dem die künstlichen Zähne befestigt sind. Sie halten im Mund durch den Ansaugdruck, der durch den Speichel verursacht wird. Für den Oberkiefer gibt es speziellen herausnehmbaren Zahnersatz mit einer Gaumenplatte aus Metall, die für einen besseren Halt sorgt. Die Kosten für die herausnehmbare Prothese liegen pro Kiefer zwischen 500 und 850 Euro. Die Vollprothese für den Unterkiefer ist etwas teurer, da sie einen höheren Aufwand erfordert, um den sicheren Halt zu gewährleisten. Ein komplettes Gebiss oben und unten kostet also zwischen 1.000 und 1.700 Euro.

Vorteilhaft ist der günstige Preis der Prothese und dass Sie diese zum Reinigen herausnehmen können. Zudem fällt die herausnehmbare Zahnprothese unter die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkasse. Die Krankenkassen übernehmen also mindestens 60 Prozent der Kosten für die Vollprothese ohne Bonusheft. Mit Bonusheft sind es sogar bis zu 75 Prozent Festkostenzuschuss. Nachteil ist, dass diese Prothesen weniger fest im Mund sitzen und Druckstellen verursachen können.

Kosten für eine Teilprothese oder Klammerprothese

Klammer- oder Teilprothesen sind aufgrund der höheren Herstellungskosten teurer als Vollprothesen. Die Prothese kommt bei einzelnen fehlenden Zähnen zum Einsatz und wird mithilfe einer Metallklammer an den eigenen Zähnen befestigt. Die Kosten für eine Klammerprothese liegen zwischen 600 und 900 Euro

Dieser Zahnersatz lässt sich zum Reinigen ebenfalls herausnehmen, bietet durch die Verankerung aber einen festeren Halt im Mund. Auch bei dieser Prothesen-Art übernehmen Krankenkassen im Rahmen der Regelversorgung einen Festzuschuss. Ein Nachteil der Teilprothese ist das erhöhte Kariesrisiko an den Verankerungszähnen.

Teleskopprothese Kosten

Eine Teleskopprothese ist die teuerste herausnehmbare Teilprothese, da Herstellung und Behandlung mit einem höheren Aufwand verbunden sind. Zunächst werden die vorhandenen Zähne geschliffen. Anschließend überzieht der Zahnarzt die natürlichen Zähne mit speziellen Kronen, an denen das herausnehmbare Teil der Prothese befestigt wird. Diese Teilprothese kostet zwischen 600 und 700 Euro, dazu kommen je Krone 800 bis 1.000 Euro. Somit liegen die Gesamtkosten für eine Teleskopprothese schnell zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Diese Prothese fällt nicht unter die Regelversorgung, sodass der Eigenanteil nach Abzug des Zuschusses der Krankenkasse höher ausfällt. Eine Vollprothese mit Druckknopf hat eine ähnliche Funktionsweise – Patienten müssen dabei ebenfalls mit Kosten zwischen 3.000 und 7.000 Euro rechnen.

Zwar sind die Kosten deutlich höher als bei anderen Zahnprothesen, dennoch bieten Teleskopprothesen erhebliche Vorteile. So haben die Teilprothesen einen stabileren Halt im Mund und sorgen für ein natürlicheres Erscheinungsbild.

Kosten für eine implantatgetragene Prothese

Bei Patienten, die nur noch wenige oder keine eigenen Zähne mehr im Kiefer haben, lassen sich Prothesen auf Implantaten verankern. Dieser festsitzende Zahnersatz wird direkt in den Kieferknochen eingebaut und ist die teuerste Prothesen-Art. Die Kosten pro Implantat liegen bei etwa 1.000 Euro. Je nach Methode sind pro Kiefer sechs bis acht Implantate nötig, bei der All-on-4-Methode sind es nur vier Implantate. Der Gesamtpreis hängt auch vom verwendeten Material sowie der aufwendigen Planung und Behandlung ab. Pro Kiefer belaufen sich die Kosten für die Prothese auf ca. 10.000 bis 15.000 Euro. Ein komplettes Gebiss mit Implantaten kostet also 20.000 Euro oder mehr.

Trotz der hohen Kosten und des prozentual geringen Zuschusses der Kasse lohnt sich diese Prothese vor allem aus ästhetischen Gründen. Sobald die Einheilung abgeschlossen ist, ermöglicht dieser Zahnersatz uneingeschränkt alle Funktionen, die auch natürliche Zähne gewährleisten.


Wie lassen sich Kosten für Zahnprothesen reduzieren?

Je nach Größe der Zahnlücken können für den Zahnersatz erhebliche Kosten anfallen. Es gibt jedoch einige Methoden, um die Ausgaben für Ihre Zahnprothese zu reduzieren bzw. gering zu halten:

  • Wählen Sie eine Zahnprothese, die der Regelversorgung der Krankenkasse entspricht. Ihr Eigenanteil fällt damit viel niedriger aus.
  • Entscheiden Sie sich für eine Prothese aus Kunststoff oder anderen Nicht-Edelmetallen, sparen Sie im Vergleich zu Lösungen aus Keramik oder Gold.
  • Wenn Sie regelmäßig Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrnehmen und Ihr Bonusheftin den letzten fünf bis zehn Jahren lückenlos gefüllt haben, können Sie bei Zahnprothesen weitere 15 bis 20 Prozent der Kosten sparen.
  • Fallen Sie aufgrund von einem sehr geringen Einkommen unter die Härtefallregelung, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die zahnärztliche Versorgung.
  • Haben Sie rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen, lässt sich der Eigenanteil noch weiter reduzieren.

Unsere Zahnärzte beraten Sie gern zu den unterschiedlichen Möglichkeiten für Zahnprothesen und den damit verbundenen Kosten. Gemeinsam finden wir für Ihre Bedürfnisse die bestmögliche Lösung. Vereinbaren Sie einfach einen Termin in einer unserer Zahnarztpraxen!