Sofortimplantate: In kürzester Zeit zu einem neuen Lächeln    

Sie brauchen ein Zahnimplantat, wollen aber eine lange Behandlungszeit vermeiden? Sofortimplantate bieten eine schnelle Lösung bei Zahnverlust. Erfahren Sie mehr zum Verfahren, den Kosten und den Vorteilen der Sofortimplantation.


Was sind Sofortimplantate?

Ein Sofortimplantat ist ein fester Zahnersatz, der sofort nach dem Zahnziehen in den Kiefer eingebracht werden kann. Dabei wird das Zahnimplantat direkt nach der Extraktion des natürlichen Zahnes eingesetzt und die künstliche Zahnwurzel dabei noch am selben Tag in das leere Zahnfach eingebracht. So kann sie schnell mit dem Kiefer verwachsen und ist in kurzer Zeit bereits vom Zahnfleisch umschlossen. Patienten können zwischen Titan- und Keramikimplantaten von verschiedenen Implantat-Herstellern entscheiden. Aber Achtung: Sofortimplantate können nicht immer direkt belastet werden!


Sie suchen einen passenden Spezialisten zum Thema Sofortimplantate?

Finden Sie jetzt den richtigen Zahnarzt in Ihrer Nähe


Wie unterscheiden sich Sofortimplantate von herkömmlichen Implantaten?

Der Hauptunterschied der verschiedenen Arten von Implantaten liegt in der Zeitspanne zwischen der Extraktion des Zahns und der Implantation der neuen, künstlichen Zahnwurzel. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zahnimplantaten muss bei Sofortimplantaten die knöcherne Heilung des Kiefers nicht abgewartet werden. Das Ausheilen der vorhandenen Zahnlücke und die Stabilisierung des Kieferknochens dauern beim herkömmlichen Vorgehen zwischen drei und sechs Monaten. Erst dann wird normalerweise das Zahnimplantat eingesetzt und muss dann weitere drei bis sechs Monate einheilen.


Wann ist ein Sofortimplantat möglich?

Grundsätzlich können viele Menschen von Sofortimplantaten profitieren, aber nicht jeder Fall ist dafür geeignet. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Beschaffenheit des Kieferknochens ist der wichtigste Indikator dafür, ob eine Sofortimplantation möglich ist, denn das Implantat kann nur in einem gesunden Knochen komplikationslos einheilen. Diese Art des Zahnimplantats eignet sich also nur für Patienten, die einen gesunden, nicht entzündeten Kieferknochen haben und auch keinen Knochenaufbau oder Sinuslift benötigen. Muss der Kiefer zu stark aufgebaut werden, um einem Implantat Halt geben zu können, ist ein herkömmliches Zahnimplantat die bessere Lösung.

Ein Sonderfall ist hierbei die Methode All-on-4 bzw. „Feste Zähne an einem Tag„. Müssen aus medizinischen Gründen alle Zähne im Kiefer des Patienten entfernt werden, können direkt vier Implantate in den Kiefer gesetzt werden. Auf diesen befestigt der Zahnarzt dann einen provisorischen Zahnersatz.


Ablauf der Sofortimplantation

Die Sofortimplantation führt üblicherweise ein Zahnarzt oder Oralchirurg durch. Vor der eigentlichen Implantat-Behandlung finden eine gründliche Untersuchung und Diagnose statt. Diese umfassen unter anderem die Bewertung der Knochenqualität und der allgemeinen Mundgesundheit. Basierend auf diesen Informationen wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Immer mehr Zahnarztpraxen verwenden hierfür auch speztialisierte Software und Geräte, um den Ablauf der Implantation mittels digitaler Implantatplanung besser gestalten zu können.

Für die eigentliche Implantation wird der Patient je nach Bedarf örtlich betäubt, in einen Dämmerschlaf versetzt oder erhält eine Vollnarkose. Im Anschluss entfernt der Zahnarzt den betroffenen Zahn möglichst schonend. Danach wird das passende Zahnimplantat sofort in das leere Zahnfach eingesetzt. Bei Implantaten im Frontzahnbereich ist es sogar möglich, direkt ein festes Provisorium auf dem Implantat zu verschrauben.


Ist ein Sofortimplantat direkt belastbar?

Bei der Sofortimplantation wird zunächst direkt nach der Zahnextraktion das Implantat in das Zahnfach eingesetzt. Das gilt aber nicht zwangsläufig für den Zahnersatz, der darauf angebracht werden soll – also Zahnkronen oder Zahnbrücken. Das Ziel bei diesem Implantat ist, zunächst eine möglichst hohe Primärstabilität zu erreichen. Nach der OP kann der Zahnarzt dann entscheiden, ob die Stabilität bereits ausreichend für eine sofortige Belastung ist oder ob es noch Zeit braucht, um eine höhere Stabilität zu erreichen. Ist Ersteres der Fall, verwendet der Zahnarzt direkt einen Zahnersatz, den Sie ganz normal belasten können. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass der Kieferknochen direkt belastet wird und sich nach dem Eingriff nicht zurückbildet. Im zweiten Fall jedoch braucht das Implantat noch ein wenig Zeit zum Einheilen und darf nicht belastet werden. Der Zahnarzt schließt die Zahnlücke zunächst mit einem provisorischen Zahnersatz. Dieser unterscheidet sich optisch kaum von den restlichen Zähnen, ist jedoch etwas flacher, sodass es nicht mit den gegenüberliegenden Zähnen in Kontakt kommt. Zusätzlich sollten Sie beim Kauen darauf achten, das Provisorium nicht zu sehr zu belasten. Nach etwa acht Wochen kann es dann gegen den endgültigen Zahnersatz ausgetauscht werden.


Sofortimplantat Vorteile: Das müssen Sie wissen

Sofortimplantate haben viele Vorteile. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengefasst.

  • Wiederherstellung von Zähnen unmittelbar nach dem Zahnverlust: Dies ermöglicht es Patienten, ihre Zahnästhetik und -funktion ohne längere Wartezeiten wiederherzustellen. Sie erhalten damit bei Zahnverlust bereits in kurzer Zeit eine optisch ansprechende Lösung. Das ist für viele Patienten besonders dann wichtig, wenn sie fehlende Zähne im Frontzahnbereich haben.
  • Kürzere Gesamtdauer: Im Vergleich zu herkömmlichen Implantatverfahren, die bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen können, verkürzen Sofortimplantate die Gesamtdauer erheblich. Der Prozess der Implantation und Einheilung wird in einem schnelleren Zeitrahmen abgeschlossen. Da weiterhin nur ein operativer Eingriff notwendig ist, um den natürlichen Zahn zu entfernen und das Implantat einzusetzen, sind das Operationstrauma und der Behandlungsstress für Patienten geringer. Besonders für Angstpatienten kann das ein großer Vorteil sein.
  • Knochenerhalt: Die Zahnimplantate können dazu beitragen, die Knochendichte besser zu erhalten. Die Implantation in das frisch extrahierte Zahnfach stimuliert den Knochen und fördert das natürliche Knochenwachstum.
  • Langlebigkeit: Bei gutem Einwachsen und einer gründlichen Zahnpflege kann das Zahnimplantat sogar bis ans Lebensende halten.

Sofortimplantat Nachteile: Diese Risiken und Komplikationen gibt es

Wie bei jedem Eingriff bergen auch Sofortimplantate ein gewisses Risiko. Die größten Risiken sind:

  • Infektionsrisiko: Da Sofortimplantate direkt nach der Zahnentfernung eingesetzt werden, kann ein höheres Risiko für Infektionen bestehen. Die Mundhygiene nach der Implantation ist daher äußerst wichtig, um Infektionen zu verhindern. Auch mit einer regelmäßigen Implantatprophylaxe beim Zahnarzt können Sie Infektionen wie einer Periimplantitis entgegenwirken.
  • Implantatversagen: Zahnimplantate können ein erhöhtes Risiko für Implantatversagen aufweisen, insbesondere wenn die Knochenqualität nicht ausreichend ist oder der Heilungsprozess nicht wie erwartet verläuft. Die richtige Beurteilung der Eignung und eine angemessene Nachsorge sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren.
  • Weichteilschäden: Da das Implantat direkt in das frische Zahnfach eingesetzt wird, kann es zu Weichteilschäden kommen. Es erfordert daher ein besonders präzises Vorgehen, um das umliegende Zahnfleisch und die Weichteile nicht zu schädigen.

Sofortimplantat Kosten: Preise und Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die Kosten für Sofortimplantate können durch verschiedene Faktoren variieren, sind in der Regel aber etwas teurer als herkömmliche Implantate, da der Prozess eine höhere Fachkompetenz erfordert. Ein Heil- und Kostenplan kann Ihnen dabei helfen, einen Überblick über die zu erwartenden Kosten zu erhalten.

In der Regel übernimmt die gesetzliche Krankenkasse keine Kosten für Implantate. Sie gelten als Privatleistung. Allerdings zahlt die Krankenkasse einen Festzuschuss im Rahmen der Regelversorgung bei Zahnersatz. Mit einer Zahnzusatzversicherung können Sie hohen Zahnarztkosten entgegenwirken. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Sie sich bereits vor dem Eingriff bei Ihrem Zahnarzt darüber informieren, welche Zahnzusatzversicherung am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.